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Der MapperTalk
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Interview von Andi Wagner mit
Eurer ehrwürdigen Regengottheit Timo M. => Tlaloc
Dezember 2010 |
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Timo (Tlaloc) / Dez 2010 |
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Timo bereichert die AgeArena mit
seinen verrückten Geschichten rund um Gallenstein, den jungen Hans oder den Osterhasen.
Wie viel Verrücktheit tatsächlich in Timo steckt und was uns der Autor außerhalb seiner
Maps zu erzählen hat, soll das folgende Interview zeigen. |
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Andi: Hallo,
Timo Deiner ID im Agearena-Forum nach zu urteilen bist du hinter aMa und David die
drittwichtigste Persönlichkeit in unserer Community. Aber wie kam es überhaupt dazu,
dass du auf der AgeArena gelandet bist? |
Timo:
Gude Andi!
Erst mal danke für die Ehre, dass du mich für das zweite Interview ausgewählt hast.
Aber ich muss dir gleich mal widersprechen. Die ID sagt nichts über die Wichtigkeit aus.
Ich bin wohl einfach nur eine treue Seele.
Mein Einzug in die AgeArena war reichlich unspektakulär.
Als TC rauskam, fand ich über Google zu Aoe2.de (heute agecommunity). Im dortigen Forum
spielte sich eigentlich alles ab, da es noch kein Forum auf der Arena gab. Als das dann
kam, war ich eigentlich sofort dabei und bin geblieben. Dass sich die Arena zum
Tummelplatz der deutschen Mappergilde entwickelt, war damals nicht absehbar. Aber als
Aoe2.de es nach einem Relaunch verpasst hat, ein vernünftiges DL-Center anzubieten (wobei
man fairer weise sagen muss, dass dort Fans und keine Profis am Werk waren und sind), war
für mich schnell klar, wo die guten Szenarien landen. Und nicht zuletzt aMas eigene
Referenzen haben zum guten Ruf beigetragen.
Mittlerweile bin ich erstaunt, wie viel nach so vielen
Jahren noch los ist und wie viele junge Leute immer wieder dazu kommen. |
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Andi: Neben der AgeArena hast du bereits die AgeCommunity erwähnt, als dritte große
deutschsprachige AoK/TC-Seite ließe sich NocheineAoE auflisten. International hat sich
Heavengames etabliert, und du bist auch einer der wenigen Autoren der AgeArena, die Maps
exklusiv auf Englisch herausgebracht haben.
Welche Unterschiede und Besonderheiten siehst du bei diesen Webseiten und was, würdest du
sagen, ist ihr jeweiliges Erfolgsrezept? |
Timo: Die AgeCommunity war früher für den deutschsprachigen Raum das, was heute aokh
ist: Eine Seite und ein Forum für alle. Somit traf man dort neben Mappern auch die
Onlinespieler. Seit aMa dann ein Forum eingerichtet hat, haben wir Mapper einen Ort, wo
wir unter uns sind und gleichzeitig unsere Spiele hochladen können. Das finde ich
äußerst positiv, denn Mapper bewerten die Szenarien anderer Mapper ganz anders als es
Onlinespieler tun. NocheineAoe war schon immer Grundvoraussetzung für jeden Mapper. Da
hat man die Basics gelernt. Mittlerweile findet man nicht mehr die neuesten Tricks dort,
aber zum Einstieg ist die Seite sehr gut. Man merkt am Aufbau der Seite, dass Reyk ein
Tüftler ist. Er schafft es, die Freude, die er am Basteln hat, auf den Besucher zu
übertragen.
Aokh ist für mich eine wichtige Seite, um zu sehen, was es
an neuen Trends gibt. Dort liest man immer von den neuesten Tricks und Tools. Dass ich
zwei Szenarien exklusiv nur dort hochgeladen habe, hat mehrere Gründe: Erstens will und
kann ich meine deutschen Szenarien nicht einfach übersetzen. Dafür stecken zu viele
Wortwitze und Anspielungen drin. Außerdem ist mein Englisch zu schlecht, so dass einiges
von der Atmosphäre verloren gehen würde. Da ist es einfacher, ein Szenario komplett neu
zu konzipieren. Zweitens hatte ich so die Möglichkeit, alte Rätsel einfach noch mal zu
verwenden. Ich habe mich ein zweites Mal wie ein Kind gefreut, als die Leute sich
beschwert haben, dass sie nicht wissen, wie man den Schwertkämpfer tötet.
Die Gründe haben also nichts damit zu tun, dass aokh oder
die AgeArena besser oder schlechter sind. Ich habe Accounts auf allen Seiten und empfehle
das auch jedem. Mein nächstes Szenario wird zwar wahrscheinlich auch wieder auf Englisch
sein und auf aokh erscheinen, aber das hat wieder zehn andere, eigene Gründe. |
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Andi: Das hört sich ja ganz so an, als wärst du schon wieder kräftig am arbeiten
für neue Projekte. Dabei wolltest du dich vor einiger Zeit ganz aus dem Mappergeschäft
zurückziehen. Was hat dich dazu gebracht, doch weiterzumachen? |
Timo: Kräftig arbeiten trifft es, aber leider nicht für AoK. Im RL bin ich vor 5
Monaten ins Berufsleben eingestiegen, da bleibt dann wenig Zeit und noch weniger
Inspiration. Tatsächlich habe ich aber seit mehreren Monaten ein halbfertiges Szenario
rumliegen und außerdem eine Idee für eine Weihnachtsmap.
Meine damalige Ankündigung, meine Karriere zu
beenden (*grins*), kam aus dem Gefühl heraus, dass das generelle Interesse an AoK
nachlässt. Irgendwie hatte ich wahrscheinlich auch das Gefühl, alles ausgereizt zu
haben. Beim Mapdesign sollte es wie bei einem Schriftsteller oder Musiker sein: Wenn man
nichts mehr zu erzählen hat, dann sollte man aufhören. AoK ist ähnlich wie ein Buch
oder ein Lied nur ein Kanal, um seine Message zu transportieren. Sobald man keine Message
mehr hat, wird das Ganze sinnlos.
Glücklicherweise habe ich mich geirrt und noch Ideen
gehabt. Mittlerweile denke ich auch anders darüber. Es sind noch einige Dinge, die man
mit AoK anstellen kann. In Anbetracht meiner zur Verfügung stehenden Zeit wird mein
Anteil wohl sinken. Aber ich will jetzt hier nicht wieder versprechen, dass ich aufhöre
(den Fehler mache ich nicht nochmal ;-). |
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Andi: Du bist also seit kurzem ein Teil der arbeitenden Bevölkerung. Was kannst du uns
noch über dein Leben außerhalb der AgeArena erzählen und wie passt Age of Kings in
dieses Bild? |
Timo: Hm. Was gibt es über mich zu berichten? Wen man meinen Namen sieht (den ich
übrigens lieber hinter meinem Nickname verstecke), hält man mich für einen Ausländer.
Mein Vater kommt aus Finnland, ich selbst bin aber gebürtiger Hesse und lebe dort auch.
Ich bin also ein Mitbürger mit Migrationshintergrund, aber keine Sorge: Ich bin voll
integriert ;-)
Neben meinem Beruf treibe ich regelmäßig Sport. Ich laufe
und spiele Handball, beides mehr oder weniger erfolgreich. Für mich zählt aber hier mehr
das Austesten der eigenen Grenzen (beim Laufen) und das Mannschaftserlebnis (beim
Handball). Dabei habe ich gelernt, dass es mehr Spaß macht, in der Mannschaft zu
verlieren als alleine zu gewinnen. Beim Laufen sind mir übrigens schon sehr gute Ideen
für Szenarien gekommen.
AoK passt da eigentlich gar nicht ins Bild, das ist eher
Schicksal. Als ich noch klein war, lag ich zu Hause (ich hatte zwar Beine, aber wusste sie
noch nicht zu nutzen) und fror so vor mich hin, denn meine Eltern waren ausgegangen und
der Ofen auch. Da beschloss ich, Mapper zu werden, denn alle berühmten Mapper haben in
ihrer Kindheit gefroren. Und falls uns das Leben eins gelehrt hat - und ich bin mir
sicher, es hat uns nichts gelehrt -, dann, dass wir unserem Schicksal nicht ausweichen
können. |
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Andi:Du hast vorhin die neuesten Tricks erwähnt und es ist auch kein
Geheimnis, dass du in deinen Spielen gerne die Grenzen des Editors austestest. Viele
Neulinge fühlen sich von modernen Tools wie dem AoK-TriggerStudio aber überfordert. Kann
man heutzutage überhaupt noch mit Spielen ohne ausgefeilte Technik Erfolg haben? Und wenn
ja, wie? |
Timo: Um ehrlich zu sein, war ich selten derjenige, der die neuesten Tricks verwendet
hat. Für mich ist AoKTS ein Werkzeug zur Unterstützung, GeniEd habe ich nie benutzt. In
den letzten Jahren liest man in den Foren immer mehr von Bugs und ich führe das auf diese
Programme zurück. Meiner Meinung nach wird zu viel damit gearbeitet. Die Mapper
zerschießen sich ihre Dateien, weil sie nicht wissen - und nicht wissen können
was AoKTS und GeniEd mit den Szenarien machen. Stundenlange Arbeit geht dann verloren und
gute Projekte werden aufgegeben. Deswegen sollte man diese Dateien nur verwenden, wenn es
unbedingt notwendig ist.
Auf mein letztes Szenario ("All Along the
Watchtower") habe ich mehrmals den Kommentar bekommen, warum ich denn die beiden
Reiter nicht umbenannt hätte. Mit den normalen Methoden wäre es nicht gegangen, das lag
am Aufbau des Szenarios. Mit GeniEd wäre es kein Problem, aber meiner Ansicht nach war es
das nicht wert. Das Risiko und der Aufwand, GeniEd nur zu benutzen, um die beiden Reiter
umzubenennen, stand in keinem Verhältnis zum Nutzen. Daher bin ich lieber bei
herkömmlichen Methoden geblieben. Meiner Meinung ist die ausgewogene Verwendung von Tools
und Tricks elementar. Aber um mich mal zu outen: Ich mag das Invisible Tile nicht. Es
eignet sich vielleicht gut, um Sachen zu verstecken. Aber oft genug passiert es mir, dass
ich als Spieler durchlaufe und meine Einheit auf einmal weg ist.
In den meisten Fällen kann das vermieden werden, wenn man
als Mapper eine der vielen anderen Möglichkeiten benutzt. Genau darin liegt die Kunst:
Alle Methoden zu kennen und anwenden zu können und dann die zu benutzen, die den Spieler
am wenigsten stört. Was anderes ist es natürlich, diese Logik genau umzudrehen. In
meinen Szenarien und vor allem in meinen Rätseln habe ich oft versucht, genau das
Gegenteil von solchen Konventionen zu machen und den Spieler damit zu ärgern. Sehr gut
gelungen ist das übrigens auch in "Ode an Taloc" (die damit nicht umsonst so
heißt) und "MF's Rätselspaß". Darin liegt für mich das eigentliche
"Grenzen austesten". |
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Andi: Du hast die möglichen Bugs von Zusatzprogrammen wie GeniEd oder AoKTS
angesprochen. Aber auch der AoK-Editor an sich hat bekanntermaßen seine Macken. Wenn du
eine Sache am Editor ändern könntest, was wäre das? |
Timo: Ich würde eigentlich keine Bugs fixen. Da gibt es zwar einige, darunter auch
einige sehr nervige. Ich wünsche mir noch die ein oder andere Zusatzfunktion, aber im
Grunde bin ich eigentlich zufrieden. |
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Andi: Deine Spiele sind, wie du schon erwähnt hast, meist von ungewöhnlichen
Knobeleien und einer großen Portion Humor geprägt. Was reizt dich an dieser Mischung,
die ja eigentlich für Age of Kings eher atypisch ist? |
Timo: Das ist eine gute Frage. Manchmal habe ich richtig Lust, mal eine richtige
Kampfmap oder ein richtiges RPG zu machen. Oder ein richtiges Fantasy-Szenario mit
Zauberern, Untoten und vielen Explosionen. Und während ich noch versuche, ein Intro zu
schreiben, das atmosphärisch auch nur annähernd der Vorgeschichte von Chrombasia oder
dem Prolog von Ecco nahekommt, wächst in mir die Erkenntnis, dass das alles
unglaubwürdig ist. Solange ich es nicht schaffe, so etwas absolut glaubwürdig zu machen,
mache ich einfach genau das Gegenteil. |
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Andi: Mit insgesamt 11 Spielen führst du die Hall of Fame der AgeArena in Sachen
Quantität eindeutig an. Jede einzelne Map ist dabei eine geballte Ladung an Anspielungen
und neuen Ideen. Was, würdest du sagen, sind deine wichtigsten Inspirationsquellen?
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Timo: Das mit der Quantität ist so eine Sache. Wenn man mit einberechnet, dass die
meisten Minimaps sind, dann überholt Günter mich bestimmt. ;-)
Meine Quellen sind wahrscheinlich genau so vielfältig wie
bei jedem anderen auch. Ich lese viel und schaue auch gerne Filme. Meistens fließt das
dann irgendwie in die Maps mit ein, aber selten orientiere ich mich wirklich steif an
einer Vorlage. Eine Ausnahme ist da schon fast "Auf der Suche nach dem
Osterhasen", das sich fast zu 100% an der Story von Parzival von Wolfram von
Eschenbach orientiert. Dazu habe ich dann einfach ein bisschen Schokolade und Star Wars
gemixt und fertig war das Drehbuch. Gallenstein hingegen hat wenig bis gar nichts mit
seiner Namensvorlage Wallenstein zu tun. Ehrlich gesagt sind auch fast alle Gags aus
Monkey Island geklaut, mein letzter Traum ist noch, die Möwe aus Loom einzubauen, aber
bisher hat sich keine Möglichkeit ergeben.
Meine eigentliche Hoffnung ist ja, dass gar nicht alle
Quellen erkannt werden. Denn dann würde man sehen, dass eigentlich alles nur geklaut ist.
Meine Kreativität besteht meistens nur darin, dass ich alte Sachen nehme und neu
zusammensetze. Sobald der Spieler die Quelle aber nicht kennt, ist es für ihn etwas Neues
und ich habe gewonnen. Mir geht das ja bei anderen Mappern genauso. Bei Günters
Karthago-Kampagne habe ich natürlich die Vorlage erkannt. Das war Gisbert Haefs Roman
"Hannibal", die ich nur jedem empfehlen kann, wie jeden seiner historischen
Romane. Hingegen war Chevaliers "Das Erbe der Assassinen" anscheinend an ein
anderes PC-Spiel angelehnt, von dem ich aber noch nie etwas gehört habe. Für das
Szenario spricht aber, dass es auch funktioniert, ohne dass man die Vorlage kennt.
Und das ist meiner Meinung nach das Wichtigste: Man darf
zwar Quellen benutzen (und somit auch Ideen "klauen"), aber sie müssen
eigenständig sein, damit man sie auch in dem neuen Kontext versteht. Das ist nicht immer
einfach und ich bin daran auch schon gescheitert (obwohl ich immer noch nicht verstehen
kann, dass jemand den Film "Matrix" nicht gesehen hat...). |
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Andi: Wenn ich mich nicht irre, warst du der erste, der im deutschsprachigen Raum mit
Minimaps experimentiert hat. Was ist es, das diese Form für Mapper und Spieler
interessant macht, und welche Nachteile siehst du? |
Timo: Ja, ich glaube, die erste Minimap war das Intro von "Das Leben des
Hans". Die Minimaps kamen damals von AoE-Szenarien, da es noch kein AoKTS gab.
Witzigerweise war sie ziemlich verbuggt: Sobald Spieler 1 mehr als 7 Einheiten hatte, hat
er automatisch gewonnen.
Als größten Nachteil von Minimaps sehe ich, dass
logischerweise nur kurze Szenarien und Geschichten möglich sind. Das produziert
unweigerlich den Kommentar "ein nettes Spiel für zwischendurch", was immer ein
wenig abwertend klingt. Als großen Vorteil sehe ich und das betont aMa ja auch
immer wieder , dass man ein kleines Szenario auf einer Minimap deutlich schneller
gestalten kann und dadurch nicht so schnell die Lust verliert.
Das klingt jetzt alles so, dass man sich bei Minimaps nicht
allzu sehr anzustrengen braucht und das Ergebnis dementsprechend minderwertig ist. Das
stimmt nur zum Teil. In der Summe steckt zwar weniger Arbeit drin, da die Fläche, die
designt werden muss, kleiner ist. Das bedeutet im Umkehrschluss aber auch, dass der Platz
deutlich effizienter genutzt werden muss und eine bessere Planung notwendig ist. Man kann
also nicht so einfach drauf los mappen.
Für mich persönlich kamen die Minimaps gerade richtig,
weil ich zum einen keine großen Projekte mehr starten wollte und zum anderen Rätselmaps
besser in die etwas verquere Welt der Minimaps passen. |
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Andi: Du hast schon ein paar Dinge erwähnt, die deiner Meinung nach wichtig für eine
Map sind, etwa Eigenständigkeit oder richtige Planung. Wenn es etwas gibt, das du jedem
Jung-Designer empfehlen würdest, was wäre das? |
Timo: Da kann ich vor allem auf die 10 Gebote verweisen, die man auf Nocheineaoe.de
findet. Sie sind zwar schon älter, gelten aber meiner Meinung nach immer noch. Und
wichtig ist noch, das habe ich bereits erwähnt: Am Anfang kleine Brötchen backen. Man
sollte sich nicht zu viel vornehmen und vor allem seine Ziele an die eigenen
Möglichkeiten binden und nicht großartige Projekte planen, die mit AoK technisch aber
gar nicht umsetzbar sind.
Ich mache das jetzt seit einigen Jahren folgendermaßen -
und ich habe dieses Verhalten auch bei anderen z.B. bei dir, Andi, beobachtet: Wenn ich
eine Idee habe, verhalte ich mich erst mal ruhig und überlege lange selbst, ob sie was
taugt. Dann mappe ich das Grobkonzept (bei Minimaps geht das dann oft recht schnell) und
gebe es einem anderen Mapper meines Vertrauens (talli und Björn haben mir hier schon oft
geholfen). Erst wenn ich da ein positives Feedback bekomme, mache ich erste
Ankündigungen, denn dann weiß ich, dass eine hohe Wahrscheinlichkeit besteht, das
Szenario fertig zu stellen.
Im Prinzip kann das jeder machen, wie er möchte (z.B.
finde ich die Idee, den Fortschritt mit Prozenten in der Signatur zu posten ganz witzig),
aber mit dieser Methode schafft man keine Erwartungshaltung, die man dann eventuell gar
nicht bedienen kann. Daher mein Tipp: Anfängliche Zurückhaltung und wenn das Szenario
dann erschienen ist, kann man immer noch genug mit den enthaltenen Features, der Anzahl
der Schalter und der Tricks angeben.
Ein Beispiel noch dazu: In Gydas Challenge kommt der
Eisbruch-Trick vor. Ingo hat da gar kein großes Aufsehen drum veranstaltet und für alle
war es ein Trick wie jeder andere auch. Bis mal jemand versucht hat, ihn nachzubauen...
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Andi: Wenn du sagst, dass du deine Ideen gerne im Vorhinein austesten lässt, bedeutet
dies auch, dass du viele deiner Ideen verworfen hast? Wie viele Spiele liegen auf deinem
privaten Mapfriedhof und woran sind sie gescheitert? |
Timo: Natürlich habe ich auch ein paar Leichen im Keller. ;)
So viele sind das aber gar nicht. Manche Ideen habe ich
zwar verworfen, aber die meisten kommen doch irgendwann in anderer Form wieder. Ein
Szenario besteht ja aus mehr als nur einer Idee. Zum Beispiel hatte ich schon früh Lust,
die Geschichte von Parzival zu mappen, da ich sie sehr beeindruckend finde und es
außerdem noch wenige Gralsgeschichten auf der Arena gibt. Doch irgendwie war mir die Idee
noch zu flach, etwas hat gefehlt, aber ich wusste nicht genau was. Sehr viel später hatte
ich dann eine ganz andere Idee (irgendwann im Januar): Es gibt jedes Jahr viele
Weihnachtsmaps, aber nie gab es eine Ostermap. Das wollte ich ändern. Zum Glück hatte
ich noch die Parzival-Idee in der Hinterhand und konnte dann beides gut kombinieren. Gute
Ideen sind nie verloren, nur aufgehoben. |
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Andi: Nachdem die AgeArena vor einiger Zeit ihr zehnjähriges Bestehen gefeiert hat,
scheint sich seit kurzem ein verstärktes Gemeinschaftsgefühl zu entwickeln. Dieses ruft
auch einige Ideen zu neuen Projekten wie den Wololoo-Interviews oder der Community-Map
hervor. Was würdest du dir persönlich für die AgeArena in den nächsten zehn Jahren
wünschen? |
Timo: Grundsätzlich finde ich den aktuellen Trend gut. Das hat ja zu Anfang des Jahres
schon mit dem Turnier begonnen und setzt sich jetzt mit der Community-Map fort. Allerdings
habe ich mich nie selbst an solchen Projekten beteiligt. Das heißt aber nicht, dass ich
sie nicht gut finde und gespannt auf das Ergebnis bin.
Ich glaube aber nicht, dass die AgeArena nur von solchen
Sachen leben kann. Grundsätzlich brauchen wir neue Maps und neue Ideen, über die
diskutiert werden kann. Für die nächsten zehn Jahre wünsche ich mir eigentlich nur,
dass die AgeArena weiter existiert mit den aktuell aktiven Mitgliedern und neuen
Gesichtern. Der Rest kommt dann hoffentlich von alleine... |
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Andi: Neue Ideen braucht das Land also. Wie ist es aber mit den Klassikern: Was ist
deiner Meinung nach das beste Spiel auf der AgeArena? |
Timo: Oh je...
Erst mal muss ich mich wieder outen: Ich habe gar nicht
jedes Szenario von der Arena gespielt und erst recht habe ich nicht alle bis zum Ende
gespielt (ganz sicher kann ich das nur von meinen eigenen sagen ;-). Deswegen ist mein
Urteil an sich schon unvollständig.
Ich denke, dass Ulio die beste Kampagne aller Zeiten ist
(ja, ich weiß, wie langweilig diese Meinung ist). Warum, brauche ich wahrscheinlich nicht
zu erklären. Beim Spielen am meisten beeindruckt hat mich "Halfdan und das Erbe der
Ynglinge". Alle Szenarien von Günter sind empfehlenswert, aber dieses ist sein
Meisterstück.
Unglücklicherweise glaube ich nicht, dass ich meine
Rangliste nochmal ändere, selbst wenn ich noch einige Szenarien spielen werde. Neue
Tricks sind zwar interessant, aber bei weitem nicht so ein wichtiges Kriterium wie die
Geschichte und die Atmosphäre. Und das passt bei Ulio und Halfdan einfach perfekt und ist
deswegen nicht zu toppen. Da kann man höchstens gleichziehen. |
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Andi: Was würdest du anderen unbedingt mal empfehlen? |
Timo: Neben dem Verkaufen von Staubsaugern in U-Bahnen empfehle ich vor allem mal eine
Reise nach Finnland. Ein sehr schönes Land, das - ihr werdet es nicht glauben - im Sommer
schneefrei und sonnig ist! |
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Andi: Bevor wir zu den Minifragen kommen: Mitä uutta Suomessa? |
Timo: Ha, kalt erwischt. Tragischerweise spreche ich gar kein Finnisch. Und selbst
wenn: wer könnte meine Antwort verstehen? Abhilfe könnte dies schaffen: http://www.lenz-online.de/reisen/finland/sprache.htm |
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Zum Schluss noch ein paar
Minifragen... |
Andi: AOK oder TC? |
Timo: TC. Objektnamen ändern rules. |
Andi: Nord- oder Südpol? |
Timo: Südpol. Festes Land unter den Füßen. |
Andi: Schokolade oder Kekse? |
Timo: Gummibärchen. |
Andi: Lieblingsfarbe bei AOK-TC? |
Timo: Lila. Die will meistens keiner, deswegen muss man nie ausweichen. |
Andi: Lieblingsmusik / -richtung? |
Timo: Rock. (falls die Frage auf die Verwendung beim Mappen abzielt: dann gehe ich mit
dir chloroform: Soundtrack, am besten von Ennio Morricone). |
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Andi: Gibt es noch irgendetwas über dich, was du gerne loswerden möchtest? |
Timo: Ich möchte meinen Eltern danken. |
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Andi: Damit sind wir leider auch schon am Ende unseres Interviews. Vielen Dank, dass
du dir die Zeit genommen hast, meine Fragen zu beantworten und uns damit einen kleinen
Einblick in dein Leben und deine Gehirnwindungen zu geben. Ich wünsche dir alles Gute und
viel Erfolg in deinem realen sowie virtuellen Leben und bin schon gespannt, mit welchen
Verrücktheiten du die AgeArena-Gemeinschaft als nächstes erfreuen wirst.
Auf bald! |
Timo: Ich danke dir auch, Andi, und allen Membern der AgeArena. Ich hoffe, dass unser
nächstes Aufeinandertreffen beim nächsten Turnier ist, dann zeige ich dir noch eine
andere Seite von mir ;-)
Grüße Timo |
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