Der MapperTalk
Regengott Tlaloc erhält bei Henning eine
Audienz beim selbsternannten besten Mapper der Welt
August 2011

Henning / Aug 2011

Der MapperTalk läutet die vierte Runde ein. Diesmal hat Tlaloc die Ehre, den besten Mapper der Welt zu interviewen.
Wie hat er es an die Spitze geschafft ?
Vor wem hat er noch Angst ?
Und wieviel Plagiat steckt in seinen Maps ? Das alles und mehr ...
Timo: Hallo Henning, erst mal danke, dass du mir eine Audienz gewährst. Wie geht es dir und was machst du gerade?
Henning: Hallo Timo, dann an dieser Stelle auch erst mal ein Danke meinerseits, dass du mich als Interviewpartner gewählt hast. Was ich gerade mach? Nun, abgesehen vom Beantworten deiner Fragen, warte ich auf eine Regenpause. Hier gießt es in Strömen und ich muss noch mit dem Hund raus. Dabei ist Regen ja eigentlich das perfekte Mapping-Wetter. Ich müsste zwar eigentlich auch wieder ein bisschen Hausarbeiten für die Uni schreiben, aber ich hab schon wieder ein neues Szenario in der Pipeline. Das reizt mich momentan doch mehr.

Timo: Bevor wir lange um den heißen Brei herumreden: Du bist der beste Mapper der Welt! Warum?
Henning: Eine ziemlich interessante Frage. Eine präzise Antwort fällt da gar nicht so leicht. Manche empfinden das vielleicht auch als eine Anmaßung, aber ich musste in der Sache selbst aktiv werden, schließlich habe ich mir diese Auszeichnung auch selbst verpasst. Jahrelang haben andere die Lorbeeren einkassiert und ich blieb eher im Mittelmaß - zwar im Gedächtnis, aber nicht auf dem Arena-Thron. Nun, wie das so ist: Alte Meister verschwinden und in der Community macht sich Ratlosigkeit breit. Wer könnte das Erbe übernehmen? Da fallen einem natürlich sofort diverse Kandidaten ein, aber die meisten davon tauchen ja gerne mal für ein halbes Jahr ab, so dass man sich immer fragen muss, ob die überhaupt mal zurückkommen. Ich war immer präsent, im Schnitt alle zwei Jahre ein Spiel, kurzum: Die Leute wissen, was sie an mir haben und ab 2004 waren meine Maps qualitativ durchaus gut. Mit der Übernahme des mächtigen Design-Forums konnte ich meine einflussreiche Stellung noch weiter ausbauen und bin mehr denn je ein Fixpunkt der Arena. Insofern bin ich vielleicht eher der mächtigste Mapper als der beste Mapper, obwohl Machterhalt ja auch was mit "gut in seinem Fach" zu tun hat. Es bleibt natürlich trotzdem ein hartes Stück Arbeit, auf der Höhe der Zeit zu bleiben. Die Konkurrenz in den letzten Jahren war schon vorhanden, ist jetzt aber erstarkt. Viele "junge Wilde" sind dabei und schielen auf den Thron. Es ist wohl nur eine Frage der Zeit, bis sich einer davon anmaßt, den Titel "Bester Mapper der Welt" für sich in Anspruch zu nehmen. Wenn es soweit ist, muss ich gewappnet sein - und das heißt nichts anderes, als weiter Szenarien zu basteln, um den Ruf zu verteidigen. Anders geht es im Age-Universum eben nicht.

Timo: Deine Beschreibung klingt jetzt aber eher nach "bester Mapper der AgeArena". Siehst du auf AoK Heaven keine Konkurrenz?
Henning: Konkurrenz sehe ich überall, aber da hast du mich jetzt schon etwas erwischt! Ich kenn mich mit den Mappern vom Heaven gar nicht so gut aus. Man stolpert da aber auch meist über die gleichen Nicks. Berserker Jerker, Ingo van Thiel usw. sind schon Namen, die mir was sagen, aber ich sauge mir von dort eigentlich nur sehr selten Szenarien und kann dazu gar nicht soviel sagen. Der ewige Vergleich AgeArena / Heaven ist eigentlich auch überflüssig, schon, weil der Heaven viel, viel größer ist. Das hat natürlich den Nachteil, dass dort echt viel Schrott im Download Center zu haben ist, dafür wird dort in den Foren, soweit ich das beurteilen kann, sehr gute Arbeit geleistet. Es schwappen ja wirklich oft viele Tricks zu "uns" rüber, insofern profitieren wir schon sehr vom Heaven. Die Qualität der AgeArena-Maps ist im Schnitt dafür deutlich besser, was natürlich auch aMas strenger Kontrolle geschuldet ist. Für mich waren die Arena-Autoren im Gros auf jeden Fall immer wichtiger und auch wegweisender, aber das ist natürlich höchst subjektiv. Ich habe natürlich auch einige Werke, die vom Heaven stammen, gespielt, "Ulio" ist natürlich darunter. Diese Kampagne ist meiner Meinung nach die beste und wichtigste in der AoE-Fangeschichte. Somit ist Ingo vielleicht doch der "Beste Mapper der Welt", ich trete den Titel dann auch gerne ab, wenn er wieder aktiv wird.

Timo: Du sprichst von "jungen Wilden". Wen hast du dabei im Kopf? Glaubst du, dass du ihnen gegenüber auch eine gewisse Vorbild-Funktion einnimmst?
Henning: Damit meine ich die jüngeren AgeArena-Zugänge, wobei das biologische Alter dabei keine Rolle spielt. Wir hatten ja in letzter Zeit viele Neuzugänge: The_Chevalier, MappingFan, Braggl, Draygon und Feonendar. Das sind alles gute Mapper, die viel frischen Wind reingebracht haben. Besonders hat mir da die Debut-Kampagne von Draygon gefallen, die war wirklich klasse, weil sowas in der Art schon lange keiner mehr gemacht hat. Auch Chev hat ziemlich gerockt in der jüngsten Vergangenheit, zweifelsfrei einer der talentiertesten und produktivsten Mapper der letzten Zeit. 2010 war insgesamt ein tolles Age-Jahr, soviele Releases und keines davon war enttäuschend. 2011 ist ja bisher noch etwas mager vom Output. Ich hoffe, da kommt noch was. Dass ich da eine Vorbildfunktion haben könnte, bezweifle ich aber eher. Der Großteil der neueren Mapper arbeitet ganz anders als ich. Kampfspiele sind ja eher aus der Mode, RPGs sind deutlich beliebter, zumindest bei den Mappern selbst. Sowas in der Art habe ich ja nie gemacht, daher bezweifle ich, dass ich da ausgerechnet ein Vorbild sein könnte. Die klassische Ära, die besonders durch Mapper wie Günter, aMa und David Laeske geprägt wurde, ist vorbei und ich fühle mich eher da zugehörig, zumindest haben mich die genannten Mapper neben einigen anderen der Age-Frühphase (Serge M., Aurelius, Reyk) am meisten geprägt.

Timo: Die "klassische Zeit" ist also vorbei. Danke, jetzt komme ich mir auch wie eine Reliquie vor, die gleich von Jack in sein Kloster gebracht wird. 2004 hast du noch gemutmaßt, dass die Arena-Jahre vorbei seien, mittlerweile haben wir jedoch unseren x-ten Frühling. Geht das so weiter?
Henning: Ach, 2004, was interessiert mich mein dummes Geschwätz von gestern? Wenn ich manchmal einiges lese, was ich mir damals zurechtgesponnen habe, stellen sich mir ohnehin die Nackenhaare auf! Als Reliquie fühle ich mich zumindest nicht, aber ich benutz ja auch hin und wieder das Trigger-Studio!
2010 war, wie bereits erwähnt, ein wirklich gutes, produktives Jahr. Da ist es wohl normal, dass 2011 nicht ganz so viel erscheint, aber ich denke, vor der Arena liegen noch einige Frühlinge. Es liegt hier natürlich an den Mappern, denn es sind die Kampagnen, die die Arena am Leben erhalten. Ich für meinen Teil habe nicht vor, das Mappen an den Nagel zu hängen und hoffe auch darauf, dass bei den anderen Gefährten die Lust nicht schwindet, bzw. sich diese bei einigen alten Hasen vielleicht nochmal entflammen lässt. Wünschenswert wäre es ja. Die Arena könnte natürlich auch einen echten "Tlaloc" mal wieder vertragen, das würde natürlich auch verhindern, dass man dich zum Ausstellungsstück degradiert, obwohl deine Werke ja teilweise ohnehin schon angebetet werden! Und solange du noch nicht 1 Gold pro Sekunde abwirfst, bist du glaube ich eh davor gefeit, ein Relikt zu werden!

Timo: Du bist ja seit eh und je dem Kampfspiel-Genre treu. Reizt es dich nicht mal, ein richtiges RPG oder sogar eine Funmap zu machen?
Henning: Mittlerweile variiere ich meine Szenarien mehr als früher. Es kommen verstärkt abwechslungsreichere Elemente darin vor, daher schaue ich durchaus auch mal über den Tellerrand. Meine frühen Werke waren eher reine Build&Destroy-Maps, die auch eher durchschnittlich sind und heute auch nicht mehr allzu großen Spielwert haben. Sie waren dennoch wichtig, schließlich habe ich mit den Szenarien und aus dem Feedback der Spieler viel lernen können, so dass meine heutigen Releases das Niveau haben, das mich auch selbst zufrieden stellt. Das unterstreicht auch die alte Weisheit, dass kein Meister vom Himmel fällt, auch beim Mappen befindet man sich in einem stetigen Lernprozess. Hätte ich damals nicht einfach mal ein Szenario veröffentlicht, von dem ich annehmen konnte, dass es auf jeden Fall nicht zur Topbewertung reichen würde, hätte ich vielleicht nie ein zweites, drittes, viertes ... gemacht. Das verstehen viele Jungmapper nicht. Da wird oft der Riesenwurf geplant, aber dann kommt gar nichts. Mein Ziel war es damals, ein Szenario zu basteln, das aMa als gut genug erachtet, um es zu uppen. So sollten auch etwaige Nachwuchstalente an die Sache rangehen, der Rest kommt dann mit Geduld (!) von ganz allein.

Es war also am Anfang vor allem eine Notwendigkeit, relativ einfache Kampfspiele zu machen, weil ich es noch gar nicht besser konnte. Wir reden da auch von den Jahren 2002/03, da gab es diese ausgefinkelten storybezogenen Szenarien, die es heute gibt, noch gar nicht so wirklich. Die Ansprüche waren anders. Ein Spiel musste keine tieferen Charaktere besitzen, keine wendungsreiche Storyline etc. Das entwickelte sich auf der Arena erst mit Emperor (Dracula) und Andi W. (Arthus, Im Namen Gottes) und das war eine sehr gute Entwicklung, von der ich mich etwas verzögert auch habe anstecken lassen. In "Der Bruderkrieg" zum Beispiel habe ich erstmals mehr Wert auf die Geschichte gelegt. Bei der letzten Veröffentlichung - "Gonzalo II" - noch etwas mehr, so dass das gesamte Werk etwas "aufgeblähter" ist: Langes Intro, viele Cut-Scenes, Wechsel der Erzählperspektive etc. Somit hat sich das Ganze schon etwas von einem klassischen Kampfspiel entfernt, die Kernelemente sind dennoch diesem Genre zuzuschreiben. Eine reine RPG-Map würde mich dennoch nicht reizen. Ich spiele das zwar durchaus ganz gerne, aber für das Mappen ist mir das zu langweilig, vor allem, weil ich gerne mit KIs arbeite und Spaß daran habe, während des Gestaltungsprozesses langsam den Gegner bzw. die KI wachsen zu sehen, bis sie einen guten Gegenspieler abgibt. Das ist zwar ziemlich viel Arbeit, aber es macht mir wirklich Freude. Funmaps finde ich absolut klasse, dein "Leben des Hans" (wohl auch keine reine Funmap, sondern eher ein humoriges RPG) ist meiner Meinung nach eine der besten Arena-Maps überhaupt. Mir selbst fehlt dafür aber die Kreativität, zumal es mir schwer fallen würde, Humor in einer Map zu verpacken. Zu Funmaps zählen natürlich auch so Geschichten wie "James Späher", das finde ich auch sehr gut, aber selber würde ich sowas nie machen. Einen alten Baum verpflanzt man eben nicht mehr so einfach.


Timo: Du hast vorhin erwähnt, dass du schon an einer neuen Map arbeitest. In der Hall of Fame wirst du derzeit mit 8 Maps geführt, mehr als Günter, so viele wie aMa. Planst du etwa einen Angriff auf mich?
Henning: Naja, da ist ja nicht die reine Anzahl entscheidend, es kommt ja immer auf die Qualität an. Günter hat sicher zum größten Teil bessere und wegweisendere Spiele gemacht als ich. Ich sehe mich da jetzt höchstens auf einem Niveau, das Günter bereits 2005 hatte. Aber wie gesagt, ich habe nicht vor, aufzuhören und daher ist es für mich eigentlich ganz selbstverständlich geworden, direkt nach einer Map mit der nächsten zu beginnen. Vieles verwerfe ich allerdings auch. Es ist schon vorgekommen, dass ich halbwegs geformte Maps mit bereits über 100 Schaltern wieder verworfen habe, weil ich das Resultat einfach nicht gut fand. Ich lösche diese Entwürfe aber nicht, "Der Bruderkrieg" ist zum Beispiel so ein "ungeliebtes Kind", das ich dann mit einem Abstand von 5 Jahren doch noch zu Ende gebracht habe. Mit etwas Abstand findet man manches dann doch wieder ganz brauchbar. Auch die Map, an der ich gerade arbeite, ist vor längerer Zeit begonnen worden, ich glaube so um 2008 und wurde dann nicht weiterverfolgt. Habe sie durch Zufall unter irgendeinem Kürzel á la "xhjdhjjddzzokdkk" in der Szenario-Liste gefunden und dann mal 'nen Blick drauf geworfen und fand die Idee und Story hinter der Map plötzlich wieder ziemlich gut. Mal gucken, ob das so bleibt. Ich hoffe, bis 2013 wieder etwas veröffentlichen zu können. Und nein! Ich plane natürlich keinen Angriff auf dich, sonst würde ich doch nicht dauernd zwischen den Zeilen ein neues Spiel aus deiner Feder fordern!

Timo: Ehm ja... Es geht hier aber nicht um mich oder meine Maps! Anderes Thema: Deinem Nachnamen kann man eine gewisse adlige Abstammung entnehmen. Gibt es dazu eine interessante Geschichte? Und kann man daraus folgern, dass in deinen Maps das ein oder andere Plagiat stecken muss?

Henning: Ja, das mit der adligen Abstammung (das klingt aber sehr hochgestochen) stimmt, auch wenn sowas heute glücklicherweise keine Rolle mehr spielt. Die Familiengeschichte hat ihre interessanten und bewegten Seiten, aber ich denke, es gibt viele Familien, die kein "von" tragen und eine spannendere haben. ;) Es ist auch kein besonders alter Adel und schon gar kein Hochadel oder so etwas in die Richtung und wenn ich mir den sog. deutschen Adel angucke, der nur noch in der Regenbogenpresse stattfindet, bin ich auch ganz froh drum. Alles in allem also nichts, worum man ein großes Gewese machen müsste. Was die Plagiate angeht: Ich habe Ingo van Thiels Eisbrechertrick letztens benutzt, aber meine Fußnote dazu habe ich gemacht! Und das war sogar noch VOR der Bekanntwerdung der betrügerischen Machenschaften eines gewissen Ex-Spitzenpolitikers. Nichtsdestotrotz benutze ich manchmal Gelände- und Städtepassagen anderer Mapper. Die werden dann jedoch im Gestaltungsprozess soweit entfremdet, dass man das höchstens noch mit sehr viel Mühe und geschultem Auge erahnen kann. In "Gonzalo II" steckt ein bisschen was von David Laeske und in "Der Bruderkrieg" etwas aus aMas "Die Normannen", aber ich glaube kaum, dass man das noch irgendwie erkennen kann, dafür ist es viel zu verfremdet. Ich hoffe, mir wird jetzt nichts aberkannt!

Timo: Auf vielfachen Wunsch stelle ich dir jetzt noch die Frage nach deinem Lieblingsmapper. Versuchst du ihm nachzueifern oder rührt deine Bewunderung eher daher, dass er Sachen macht, die du nie zustande bringen könntest?
Henning: Letzteres trifft zu! Und zwar auf zwei Mapper: Ingo van Thiel (damit war jetzt zu rechnen!) und Andi Wagner. Beides fantastische Mapdesigner. Ingo hat definitiv die wichtigsten Spiele überhaupt gemacht, auf die ich leider viel zu spät aufmerksam wurde. Ich kenne eigentlich kein AoK (!) Szenario, bei dem ich heute noch denke: "Wow!", außer  bei "The Quest" von Ingo. Da merkt man immer wieder, wie sehr der seiner Zeit voraus war. Unfassbar, was Ingo aus Age of Empires rausgeholt hat. Bei jeder Map wurde hier Pionierarbeit geleistet. "Ulio" ist sein Meisterstück und ist auch die Kampagne, die mich von allen Fan-Kampagnen am meisten gefesselt hat. Das faszinierende bei seinen Werken ist, dass hier alles perfekt harmoniert und bis ins kleinste durchdacht ist. Macht Euch mal die Mühe und schaut Euch die Maps im Editor an, erst beim Durchgucken der Schalter kriegt man eine grobe Ahnung, wie komplex die Szenarien eigentlich sind. Ingo hat mich in meinem bescheidenen Schaffen aber nicht allzu sehr beeinflusst, wenn auch beim Spielen immer wieder beeindruckt. Gleiches gilt auch für Andi Wagner, der ja etwa zeitgleich mit mir zur Arena kam. Andis Erzähltechnik entfaltet immer einen besonderen Zauber, ich weiss nicht genau, wie er es macht, aber er macht es auf jeden Fall sehr gut! Was ich sehr beneidenswert an Andis Releases finde ist, dass sie sich nie allzu sehr gleichen. Ihm fällt immer wieder was komplett Neues ein, so dass man sich immer wieder auf Überraschungen freuen kann. Das würde ich auch gerne in dem Maße können, aber es kommt dann doch wieder eine reine Metzelkarte bei rum!

Timo: Ein zentrales Element deiner Maps ist die KI, die für viele Mapper immer noch mehr Hindernis als Unterstützung ist. Wie hast du dich in diese Problematik eingearbeitet? Denkst du, dass in der AgeArena zu wenig über das Thema KI diskutiert wird?
Henning: Diskutiert wird da eigentlich vergleichsweise viel drüber, was ich auch ganz gut finde, bloß leider beschäftigen sich eindeutig zu wenig Mapper damit. Dabei nimmt einem die Grundkenntnis von KI ja nun wirklich keine Möglichkeiten, sondern schafft ganz im Gegenteil neue. In das Thema habe ich mich nach und nach eingearbeitet, ganz einfach über's simple Ausprobieren: Zahlenwerte verändern etc. Die KI-Bibel habe ich da eigentlich nie zur Hand genommen, höchstens um mal spezifische Einheitennamen für die Ausbildungslines zu finden. Ich bin also eigentlich immer noch ein Dilettant, der aber irgendwie seinen Stil gefunden hat. Jedem, der sich auch mal mit dem Thema beschäftigen will, rate ich, eine einfache KI zu editieren (AI Serge aus der "Pappenheim"-Kampagne bietet sich z.B. dafür an) und damit etwas zu spielen. Eventuell aus anderen KIs etwas ergänzen usw. Einfach mal gucken, was so passiert, das Verständnis kommt dann mit der Zeit von alleine. Es macht übrigens tatsächlich Spaß! Und wenn die KI dann irgendwann halbwegs das tut, was man will, ist das schon ein toller Moment. Man kann auch einfach mal eine Kampagne spielen und sie dann danach im Editor öffnen und dann einmal checken, welche KI welchem Spieler zugewiesen ist. Man wird sich, wenn man das Werk gerade frisch gespielt hat, noch in etwa erinnern, wie sich ein Gegner verhalten hat. Darauffolgend kann man sich ja einfach mal überlegen, ob das KI-Verhalten eines bestimmten Spielers vielleicht in ein eigenes geplantes Werk passen würde. Dann einfach mal die entsprechende KI angucken und ein bisschen anpassen. Das überfordert für den Anfang nicht und ist durchaus interessant und man verliert nicht zu schnell die Motivation, weil das Grundgerüst schon steht. Fußnoten natürlich nicht vergessen!

Timo: Du hast vorhin schon das Trigger Studio erwähnt. Wie oft nutzt du das in deiner "täglichen" Arbeit? Wie stehst du zu GeniEd und Data Editing?
Henning: GeniEd ist richtig klasse! Habe damit selbst viel freigeschaltet, kann ich nur empfehlen, es kann aber mitunter etwas skurrile Beieffekte haben. Zum Beispiel gibt es in meinem Age seit meinem letzten GeniEd-Einsatz keine verschiedenen Unitypen mehr, sondern nur noch den Briten-Imperial-Stil. Nicht allzu tragisch, aber irgendwie nicht nachvollziehbar, daher kriege ich diese Merkwürdigkeit auch nicht korrigiert. Mit Data Editing habe ich mich noch nicht befasst und werde ich wohl auch nicht. Habe vom Heaven mal eine Kampagne gespielt, bei der man eine neue Data einsetzen musste. Das war schon interessant, aber irgendwie auch nicht so der Renner. Kann aber auch an der Kampagne selbst liegen; wie gesagt, ich habe mich zu wenig damit befasst, als dass ich jetzt fundiert etwas dazu sagen könnte. Das Arena-Add-On unter der Leitung von Andreas "Big B." Barbarossa ist wohl auch irgendwie Data Editing (mir fehlt hier echt der Sachverstand!), auf das freue ich mich auf jeden Fall total! Und last but not least das Trigger Studio: An sich 'ne gute Sache, benutze ich aber nur im Notfall, wenn es keine andere Lösung gibt. Es bietet sich für die Art von Maps, die ich mache, nicht unbedingt an. Aber man kann sehr schöne Eyecandies damit produzieren, da kommt man schon öfter mal ins Staunen, aber so richtig firm bin ich mit dem TS auch nicht gerade. Man sollte es insgesamt wohl mit Vorsicht genießen, man hört ja öfter von halbfertigen Maps, die durch das TS zerschossen wurden.

Timo: Welche Map hältst du für die beste aller Zeiten? Kann diese Map noch getoppt werden?
Henning: Wenn du jetzt speziell nach einer Einzelmap fragst, kann ich dir das so nicht beantworten. Ich weite die Frage mal auf "Kampagne" aus und würde dann sagen "Ulio". Und ich glaube nicht, dass dieses Werk noch getoppt werden kann.

Timo: Jetzt aber genug von AoK. Was machst du eigentlich so, wenn du gerade nicht vor dem PC sitzt?
Henning: Ich studiere, und zwar Germanistik und Geschichte, fliehe regelmäßig in Kneipen und bin häufig auf Konzerten. Außerdem besuche ich gerne Flohmärkte und Plattenläden, denn eine große Leidenschaft von mir ist die gute alte Vinyl-Langspielplatte. Ansonsten lese ich sehr gerne. Allzu viele Hobbies kann ich mir aber auch gar nicht erlauben, denn dafür penne ich zu gerne bis mittags!

Timo: Was würdest du anderen unbedingt mal empfehlen?
Henning: Ungefiltertes Bier, danach willst du nie wieder Supermarktbier trinken.

Nun zu den Kurzfragen:
Timo: AoK oder TC?
Henning: Hmm, das eine würde es ohne das andere ja nicht geben, aber zum Mappen und Spielen ist TC auf jeden Fall besser.
Timo: Nord- oder Südpol?
Henning: Kalifornien.
Timo: Schokolade oder Kekse?
Henning: Kekse.
Timo: Lieblingsfarbe bei AoK?
Henning: Blau.
Timo: Lieblingsmusik / -richtung?
Henning: Von The Beatles bis Motörhead und dazwischen unendlich viele Hardcore und Punk Bands.

Timo: Willst du noch etwas loswerden?
Henning: Ja! Trainiert wieder etwas mehr Eure Skills, damit dieses Gejammer über den Schwierigkeitsgrad mal aufhört! Ha!

Timo: Das war es dann auch schon. Vielen Dank nochmal, bester Mapper der Welt, dass du mir bescheidener Seele eine Audienz gewährt hast. Ich wünsche dir alles Gute für deine private, berufliche und Age-Zukunft. Auf dass wir noch viele Schlachten in deinen Maps schlagen werden.
Henning: Vielen Dank, Timo! Das wünsche ich Dir auch! Es war mir ein Fest!

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