Kleine Tricks mit dem König
Könige des Computerspielers besitzen bekanntermaßen die ärgerliche Eigenheit, sich unaufgefordert in eigene Burgen, Dorfzentren und Türme einzuquartieren. Auch die sonst so hilfreiche „Immobile Units KI“ bildet da leider keine Ausnahme. In RPGs, Cutscenes u.a. ist dieses Auto-Einquartieren meist unerwünscht, da man dort oft Einheiten „Unterhaltungen“ mit Königen führen lassen will, auf z.B. die obligatorische Königsburg aber nicht verzichten möchte.

Nachfolgend sind mehrere verschiedene Lösungsansätze aufgeführt, das Einquartieren von Computer-Königen zu verhindern oder sogar nach Belieben zu kontrollieren.

1. Benutze den "Schah"
Einfachste Lösung, aber vielleicht nicht jedem bekannt oder bewusst:

Verwende als König die Heldenfigur "Schah". Anders als der normale König und auch die anderen Heldenkönige quartiert sich der Schah niemals selbständig in Gebäude ein.

2. Blockieren des Königs mit unsichtbaren Klippen
Hierbei handelt es sich um die klassische Holzhammermethode. Unelegant und irreparabel, aber für manche Spezialsituationen vielleicht sinnvoll. Daher hier der Vollständigkeit halber mit aufgeführt:
1.   Setze im Editor einen beliebigen König und platziere Klippen unter ihm.
2.   Um Platz zu sparen, kann man mit der „Einheiten löschen“-Funktion evtl. überflüssige Klippenstücke entfernen, bis nur das übrig bleibt, auf dem der König steht.
Achtung: In diesem Falle darauf achten, dass der König genau mittig auf der Klippe steht! Dies ist nur auf gewissen Positionen möglich.

3.  

Mach das verbliebene Klippenstück nun durch mehrmaliges Drehen unsichtbar.
Vor- und Nachteile
Einmal korrekt platziert, wird der König durch die unsichtbare(n) Klippe(n) absolut zuverlässig auf seiner zugewiesenen Position gehalten.
Im Editor kann man die Klippen wieder entfernen, indem man Gelände darüber kopiert oder großflächig mit neuem Gelände übermalt.
Auch im Spiel können sie bei Bedarf wieder entfernt werden, und zwar durch folgenden Schalter:

Schalter 0
Bedingung 0: beliebig
Effekt 0: Objekt entfernen GAIA Einheiten (markiere das Gebiet, das die Klippen einschließt)

Dazu kommen ein gewisser Platzbedarf und der hinderliche Umstand, dass andere Einheiten das Gebiet um den König herum nicht überschreiten oder zum ihm gelangen können.

3. Mittels: Zwei Spielern von derselben Spielerfarbe
Ausgangssituation:  Der König gehört zu Spieler X.
Sämtliche Gebäude, in die er sich einquartieren könnte (Türme, Burgen, Dorfzentren) gehören zu Spieler Y, der dieselbe Farbe und idealerweise denselben Spielernamen sowie dasselbe Volk aufweist. Werden Türme und/oder Burgen verwendet, sollte er zudem am besten mit Spieler X verbündet sein.
Erklärung: Könige quartieren sich nicht von selbst in fremde Burgen ein, das Problem wird also geschickt umgangen. Für den Betrachter hingegen scheinen König und Gebäude zum gleichen Spieler zu gehören.
Vorteil: Mit einfachen Besitzwechselschaltern können zudem nun individuelle Gebäude im Spiel für den König beliebig oft begehbar (und auch wieder unbegehbar) gemacht werden.
Methode Nr. 3 ist simpel, aber zuverlässig und reversibel. Besonders für Cutscenes oder kurze Intro-Szenarien meist vollkommen ausreichend.

Die folgenden, schalterbasierenden Methoden sind ausgefeilter und halten dem Mapper weitere Möglichkeiten offen.
4. Dauerzuweisen ohne Ziel/ König zur Statue erstarren lassen

Erstelle dazu folgendes Schaltermodell:

Schalter 0
Als Ziel darstellen: [Nein]
Schalter-Ausgangstellung: [Ein]
Triggerschleife: [Ja]
Bedingung 0: keine
Effekt 0: Objekt zuweisen/ Eigene Einheiten/ Spieler X/ König Spieler X (KEIN Ziel zuweisen!)

Erklärung: Wenn man kein Ziel angibt, hindert ein auf den König angewandter Zuweisen-Effekt in Dauerschleife diesen daran, sich zu bewegen. Deaktiviert man den Schalter, wird der Effekt wieder aufgehoben.
Vorteil:

Durch den Dauer-Effekt “erstarrt” der König förmlich, d.h. er steht wie eingefroren auf dem Fleck, was im Spiel u. U. etwas befremdlich aussieht.

Aber daraus ergibt sich wieder eine interessante Möglichkeit: Wenn man die Spielerfarbe grau verwendet, lässt sich so hervorragend eine „Königsstatue“ simulieren (funktioniert natürlich auch bei anderen Einheiten).


5. Mittels: Entladen-Effekt
Dieser Trick wurde zum ersten mal von dem Mapper Alien Blood entdeckt und beschrieben.

Erstelle dazu folgendes Schaltermodell:

Schalter 0
Als Ziel darstellen: [Nein]
Schalter-Ausgangstellung: [Ein]
Triggerschleife: [Nein]
Bedingung 0: keine
Effekt 0: Entladen/ Eigene Einheiten/ Spieler X/ König Spieler X

Erklärung:
Der Entladen-Effekt paralysiert den König ähnlich wie der Zuweisen-Effekt. (Er kann auch benutzt werden, um einen König aus einer Burg auszuquartieren. Dieser bleibt dann auch draußen, bis man den Schaltereffekt aufhebt). Da die Wirkung sofort einsetzt, kann man als Zielort einen beliebig weit entfernten wählen. Idealerweise nimmt man aber den Boden direkt unter dem König.
Der Effekt lässt sich durch einen 2 Schalter mit dem Effekt: "Einheit anhalten" aufheben:

Schalter 1
Als Ziel darstellen: [Nein]
Schalter-Ausgangstellung: [Ein]
Triggerschleife: [Nein]
Bedingung 0: beliebig
Effekt 0: Einheit anhalten/ Eigene Einheiten/ Spieler X/ König Spieler X
Der König quartiert sich dann bei Gelegenheit wieder wie üblich selbst ein.
Vorteil: Anders als beim 4. Trick ist hier keine Dauerschleife notwendig. Daher erstarrt der König auch nicht völlig, sondern sieht im Spiel aus wie eine gewöhnliche, zwar stehende aber animierte Einheit.

Als Nebeneffekt eröffnet diese Methode die Möglichkeit zu einem anderen erstaunlichen Trick: Einheiten gleiten zu lassen.

Text by Barbarossa


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