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M e i n K o m m e n t a r |
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Titel und Download
Ordensbrüder
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Inhalt: ~ Anno 1410
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Verstohlen warfen sich die Knappen hinter dem Rücken ihres Herren vielsagende Blicke zu.
Es war nicht zu übersehen: Die letzten Wochen hatten ihn erschreckend altern lassen.
Abgekämpft und müde, doch mit aller Sorgfalt, legte sich der Herr seinen Schwertgürtel
um. Prüfend ruhten seine Augen kurz auf seiner Klinge. Ob er sie heute gebrauchen würde?
Bisher war es unter größten Verlusten gelungen, den Feind vor den Toren zu halten. Doch
der Kanonenbeschuss wurde von Tag zu Tag heftiger. Immer wieder brachen Feuer aus und
verwandelten den Hof der Marienburg in eine gleißende Hölle. Der Gestank von verbranntem
Fleisch machte das Atmen manchmal fast unmöglich.
Heinrich von Plauen ließ sich nichts anmerken, doch er ahnte die Blicke seiner jungen
Gefolgsleute. Auch diese Nacht hatte er kein Auge zugetan. Die rhytmischen Klänge der
Trommeln hatten ihn wachgehalten: "Sie wollen uns zermürben", dachte er sich
grimmig. "Doch nicht mit mir. Ich mag alt sein, doch diese Schlacht ist noch nicht
geschlagen." Er ließ sein Schwert in die Scheide gleiten und drehte sich ruckartig
zu seinen Knappen um. Er versuchte ein trotziges Lächeln, als er in die verschüchterten
Gesichter der Jungen sah: "Seid ohne Sorge. Wir sind Deutschritter, wir sind
Ordensbrüder. Wir haben schon ganz andere Prüfungen gemeistert. Wir haben nichts zu
befürchten, denn ich weiß den allmächtigen Schöpfer, den, der alles geweckt hat, an
unserer Seite!"
Er wusste um die Schwäche seiner Worte. Denn sie mussten sich an der Realität messen
lassen und erhielten schon dadurch den faden Beigeschmack, reine Floskeln zu sein. Doch
als Hochmeister des Ordens war es eine selbstverständliche Pflicht, die Haltung zu
wahren. Vor wenigen Wochen war das Heer des Deutschen Ordens bei Tannenberg von einem
riesigen Aufgebot der Polen und Litauer geschlagen worden. Zugegeben, es hatte schon seit
längerem Unruhen gegeben, doch plötzlich hatten sich die Ereignisse überschlagen: Aus
der Unzufriedenheit des ansässigen Adels war eine offene Revolte gegen den Deutschen
Orden geworden. Überraschend schnell hatten die litauischen und polnischen Fürsten ihre
Truppen geeint und diese mit aller Gewalt gegen die Kräfte des Ordens geworfen. Die
Rebellen hatten Schlacht um Schlacht gewonnen. Nun hatten sie die Marienburg, das Herz des
Ordens, eingekreist.
Sollte die Burg fallen --- es wäre das Ende.
Heinrich schritt zu einer nahegelegenen Schießscharte und spähte vorsichtig hindurch.
Schemenhaft konnte er in der dunklen Ferne die Lager des Feindes ausmachen. Der Tag würde
bald anbrechen. In Kürze würde es hell werden. Mit den ersten Sonnenstrahlen würde der
Kampf weitergehen. |
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© Alle Rechte an Story & Design der hier angebotenen Spiele
liegt bei den Autoren |
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Arena - Bewertungen von Szenarien
und Kampagnen |
Name des Spiels
Ordensbrüder |
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Beschreibung
in Textform ... |
Spielinhalt und Ablauf
Ordensbrüder ist eine Kampagne mit zwei Szenarien, wobei das zweite den Status eines
spielbaren Outros innehat. Die meiste Zeit wird der geneigte Spieler im ersten Szenario
"Der Aufstand" verbringen.
Unser Held, Heinrich von Plauen, befindet sich dort in einer misslichen Lage. Das
verdeutlicht das minutiös verschaltete Intro, das mit ansehnlichen Effekten aufwarten.
Heinrichts Burg wird von den Feinden, dem polnisch-litauischen Heer in die Mangel
genommen. Das Spiel ist in mehrere Teile gegliedert, die nach und nach aufwendiger werden.
Muss man zunächst noch mittels Botengängen und Ausfällen kleine Teilerfolge feiern,
geht es später darum, die Belagerung von Heinrichs Marienburg endgültig zu brechen und
die abtrünnigen Fürsten zu jagen. Um diese Aufgaben erfüllen zu können, erhält man im
Verlaufe des Spiels auch immer mehr Möglichkeiten. Es wird von allem etwas geboten.
Kleine Scharmützel mit wenigen Einheiten, teilweise Aufbau und Sicherung einer Basis
inkl. kräftigem Gemetzel, Wasserschlacht, und letztlich muss man auch die Fähigkeiten
bzgl. einer eigenen Belagerung unter Beweis stellen.
Im zweiten Szenario "Das Gottesurteil" wird das weitere Schicksal der
Hauptprotagonisten geklärt und der Grundstein für eine mögliche Fortsetzung gelegt.
Viel mehr soll hier nicht verraten werden. |
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Design & Effekte
Das Mapdesign ist sehr stimmig. An Schutthaufen wurde nicht gespart, der
Belagerungszustand wird eindrücklich kolportiert. Dazu trägt auch die bisweilen etwas
enge und unübersichtliche Kartengestaltung bei, auch wenn das phasenweise etwas an den
Nerven zehrt. Im Intro und den Zwischensequenzen sind immer wieder tolle Effekte zu
betrachten. Die Dialoge sind zudem vertont. Davon bin ich in der Regel kein grosser Fan,
die Qualität in diesem Szenario ist jedoch beachtlich.
Extras
Henning hat für die beiden Gegner eigene KIs ausgetüftelt, was für ein Kampfspiel
dieser Art eigentlich auch Pflicht ist. Jene für das polnisch-litauische Heer ist sehr
gut gelungen und bietet dem Spieler eine gute Challenge. Der Adel kann hier leider nicht
mehr ganz mithalten und ist vergleichsweise etwas einfach zu besiegen. Die Bitmap ist
hübsch gestaltet und bietet einen informativen Überblick über das umkämpfte Gebiet.
Fazit
Hennings "Ordensbrüder" ist ein klasse Spiel, das dem
Spieler eine solide Story und viel Abwechslung bietet. Es gibt ruhigere und hektische
Phasen, Makro- wie Mikromanagement sind gefragt. Grösstes Manko sind meiner Meinung nach
die teilweise etwas intransparenten Effekte (wie z.B. Gegner, die ohne Vorwarnung aus dem
"Nichts" auftauchen). Das mindert den Spielspass aber kaum und dementsprechend
hat diese Kampagne das Prädikat "Top-Spiel" verdient! |
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