Re: AoE2_X3 African Empires
Verfasst: Sonntag 12. Juli 2009, 23:11
Letztes Update: 03. April 2018
Aktuelle Änderungen in farbiger Schrift:
grün = derzeit gültig.
rot = noch fraglich/ unsicher.
Hier wird nur das Thema der geplanten Völkererweiterung AoE2_X3 bearbeitet.
THEMENLEAD: ENTDECKER
EINLEITUNG: DIE NEUEN VÖLKER
Beim Arena AddOn kommen vier afrikanische Völker hinzu, die Äthiopier, die Songhai, die Soninke und die Bantu. Grundsätzliche Unterschiede zwischen den Afrikanischen Völkern und den bereits in Age of Empires II bestehenden Völkern sind folgende Aspekte:
Generelle Boni/ Einschränkungen:
- Die Afrikanischen Völker erhalten einen Populationsbonus von +25% auf die maximale Population.
- Die Afrikanischen Völker beginnen ihre Religionslinie bereits in der dunklen Zeit mit Tempel/Schrein und Schamane.
- Goldabbau Upgrades frei.
- Die Afrikanischen Völker können zwar Palisadenwälle sowie Mauern bauen, Mauer Technologien (Ausnahme: Weiterentwicklung des Walls zu befestigter Wall!) entfallen allerdings.
- Reguläre Schießpulvertechnologien und –einheiten entfallen mit Ausnahme von Söldnern.
Landeinheiten:
- Afrikanische Infanterie Einheiten bewegen sich schneller.
- Afrikanische Speerkämpferlinie erhält +2 AK gegen Kavallerie und +3 RK gegen Infanterie auf die Grundwerte der regulären Speerkämpferlinie. Alle folgenden Techs haben die erhöhten Werte als Basis.
- Den Marktkarren ersetzt bei den Afrikanern der Karawanenreiter. Dieser ist schneller und günstiger.
- Leichte Kavallerie frei
Maritime Einheiten:
- Anstelle der Handelskogge erhalten die Afrikanischen Völker ab der Feudalzeit die Dau. Die Dau hat einerseits eine geringere Kapazität (-5%), andererseits ist sie deutlich schneller als die Handelskogge (+30%).
- Die Afrikanischen Dorfbewohner haben einen hohen Bonus auf die Jagd, das Beerensammeln und das Schlachten von Tieren. Ihre Felderwirtschaft ist dafür nicht so ergonomisch wie die anderer Völker.
- Als Kriegsschiff erhalten die Afrikaner die Kriegsdau, die Skorpionbolzen verschießt und zur Großen Kriegsdau weiterentwickelt werden kann, die eine Salve von 3 Skorpionbolzen verschießt.
DIE AFRIKANISCHEN VÖLKER IM EINZELNEN
I. Die Äthiopier
Defensives Volk von Mönchen
Zivilisationsboni/ Zivilisationseinschränkungen
- Gebäude und Wehranlagen erhalten +15% LP.
- Mönche erhalten +15% LP und haben eine höhere Reichweite für Heilung und Bekehrung.
- Alle Gebäude erhalten +1 Sichtweite.
- Die Äthiopier können, anders als die anderen Afrikanischen Völker, keine Schreine/ Tempel und somit keine Schamane entwickeln, sondern beginnen ihre Religionslinie wie die anderen bereits vorhandenen Zivilisationen.
Sondertechnologien
- Handelskolonien (+50% auf Goldgewinne aus Seehandel).
- Salomonisches Erbe (ab Ritterzeit: Ermöglicht das Anwerben von makkabäischen Hilfstruppen.
Sondereinheiten
- Shotel Kämpfer (Dunkle Zeit).
- Mursi Bogenschütze (Ritterzeit).
- Makkabäische Hilfstruppen (Söldner, ab Ritterzeit).
- Zudem erhalten die Äthiopier als einziges Afrikanisches Volk neben der Kriegsdaulinie auch die reguläre Galeerenlinie als maritime Militäreinheiten
Äthiopien ist der älteste unabhängige, heute noch bestehende Staat Afrikas und einer der ältesten der Welt. Das Alte Testament berichtet, wie die Königin von Saba die Stadt Jerusalem bereiste. Nach äthiopischer Überlieferung gründete Menelik I., angeblich Sohn von König Salomon und der Königin von Saba, das Äthiopische Reich. Gemäß der Apostelgeschichte der Bibel, Kapitel 8 Vers 26?39, wurde der damalige Schatzmeister der "äthiopischen" Königin der erste "äthiopische" Christ. Über den Ursprung der Kirche im heutigen Äthiopien berichtet der lateinische Geschichtsschreiber Rufinus von Aquileia: Die Brüder Frumentius und Aidesios wurden auf ihrer Heimreise nach Tyrus an der Küste des Roten Meeres überfallen und an den Hof des Königs von Aksum verkauft. Dank ihrer griechischen Bildung seien sie zu Erziehern der Prinzen aufgestiegen und hätten der Königsfamilie ihren christlichen Glauben vermittelt. Frumentius sei später zum Bischof von Alexandria, Athanasius, gereist und sei von ihm zum Bischof von Aksum geweiht worden. Der Übertritt des Königs Ezana zum Christentum ist durch Münzfunde archäologisch belegt. Unter Ezana wird das Christentum Staatsreligion. Das Reich von Axum, von Semiten begründet, gewinnt die Vorherrschaft über Südarabien. Mit der Ausdehnung des Islam im 7. Jahrhundert wird die äthiopische Christenheit weitgehend vom Einfluss der Weltkirche isoliert, behält jedoch durch ihre aus Ägypten entsandten Metropoliten Kontakt mit der koptischen Kirche.
Nach dem Rückzug ins äthiopische Hochland entstand im 12. Jahrhundert das Königreich Shoa unter der Vorherrschaft der Amharen (Restaurierung der Solomonischen Dynastie).
Äthiopien hatte bereits unter Kaiser David I. (1382-1411) Kontakt zu Europa, wenn auch die Reisen durch das muslimische Ägypten schwer waren. Es kam zum Gedankenaustausch mit den italienischen Handelsstädten, vor allem mit Venedig. Während der Herrschaft von Zara-Jakob (1434-1468) reiste eine äthiopische Delegation auf Wunsch von Papst Eugen IV. sogar zum Konzil von Florenz. Der Wunsch der Europäer mit den Äthiopiern gemeinsam gegen den Islam vorzugehen stieß dort jedoch auf wenig Gegenliebe. Äthiopien sah sich der muslimischen Streitmacht nicht gewachsen. 1493 erreichte der Portugiese Pedro de Covilhão den Hof des Negus. Er sollte für ein portugiesisch-äthiopisches Bündnis werben, da Portugal zu dieser Zeit begann seine Herrschaft im Indischen Ozean aufzubauen. Covilhão wurde zwar ehrenvoll behandelt und Naod und David III. schenkten ihm Ländereien, aber sie hielten an der Tradition fest, dass kein Fremder das Land wieder verlassen durfte. Immerhin konnte Covilhão den Negus überreden, den Armenier Matthäus 1509 als Gesandten nach Lissabon zu entsenden. Erst 1520 wurde mit Rodrigo de Limas eine portugiesische Delegation an den Hof von Ankober entsandt, die angeblich Covilhão dort in bester Gesundheit und mit einer äthiopischen Adligen verheiratet antraf. 1543 unterstützten portugiesische Hilfstruppen unter dem Sohn von Vasco da Gama, Cristovão da Gama, die Äthiopier auf Hilferuf des Negus gegen Truppen Ahmed Graññ's, denen sie eine vernichtende Niederlage beibrachten. Der Versuch einer Bekehrung des gesamten Landes zum katholischen Glauben scheitert jedoch, da sich äthiopische Kleriker und Adlige gegen den bereits bekehrten Kaiser auflehnen, diesem die Herrschaft entreißen und die missionierenden Jesuiten für mehrere Jahrhunderte des Landes verweisen.
II. Die Songhai
Berittenes Volk
Zivilisationsboni/ Zivilisationseinschränkungen
- Die Kavalerie der Songhai erhält einen Boni von 10 LP und einen AK Boni von 5. Außerdem verkürzt sich die Ausbildungszeit der Kavallerie um 20%.
- Häuser unterstützen 10 Einheiten.
- Bergarbeiter sammeln 15% mehr Gold.
Sondereinheiten
- Mandekalu (Ritterzeit).
Sondertechnologien
- Raub (Mandekalu erhalten für jedes zerstörte Wirtschaftsgebäude Gold).
Bevor die Songhai ihre Vormachtstellung innehatten, wurde das Gebiet von dem Malireich beherrscht, dessen Zentrum in Niami am oberen Lauf des Niger lag. Mali erreichte damals seine größte Ausdehnung, da es den westafrikanischen Goldhandel kontrollierte. In Gao, der Hauptstadt des Teilreiches, herrschte die Dynastie der Za. Sie hatte die Unterstützung der Keitadynasite Malis erbeten, um sich ihrer inneren Widersacher, der Sonni, zu erwehren. Aus Protest gegen diese Hinwendung zu den Keita zogen sich die Sonni nach Kukiya 150 Km stromabwärts von Gao zurück. Im frühen 15. Jahrhundert lag das Malireich im Zerfall.
Angesichts der Schwäche der Keita organisierten die Sonni zu Beginn des 15. Jahrhunderts in Kukiya den Widerstand gegen die Za und die Maliherrschaft. Ihre wichtigsten Verbündeten waren die Songhai, die durch die Machtübernahme der Za am Nigerbogen nach Osten abgedrängt worden waren. In dieser turbulenten Umbruchsphase zogen die Sonni mit ihren Reiterkriegern der Songhai nach Gao, vertrieben dort die Za aus ihrer Machtposition und erreichten schließlich Timbuktu. Im Westen wurde die Handelsstadt Djenné in das Reich eingegliedert und im Osten das Königreich Kebbi. Die Songhai herrschten über weite Teile der Sahelzone bis Ende des 16. Jahrhunderts und kontrollierten über die Hauptstützpunkte des Transsaharahandels (Djenne und Timbuktu) den Handel in Afrika.
Als 1584 ein marokkanisches Expeditionskorps bis nach Waddan (1.100 km westlich von Timbuktu) vorgedrungen war, wusste man in Gao von der Gefahr, die von Marokko ausging. Ein wichtiger Streitpunkt zwischen den beiden Reichen waren die Salinen von Teghaza, die die Saadier Marokkos 1556 unter ihre Herrschaft gebracht hatten. Ahmad al-Mansur organisierte ein Expeditionskorps von 5000 Soldaten und stellte es 1590 unter das Kommando des spanischen Renegaten Judar Pascha. Die meisten Soldaten des Korps waren mit Feuerwaffen bewaffnete Europäer, ehemalige Kriegsgefangene, die in marokkanische Dienste getreten waren. Die kleine aber schlagkräftige Armee traf 50 Km nördlich von Gao bei Tondibi auf das Songhai-Heer von 50.000 Mann. Trotz des ermattenden Fußmar'sches durch die Wüste, gelang es Judar Pascha dank seiner Feuerwaffen, das Songhai-Heer nach kurzem Widerstand zu besiegen und in die Flucht zu schlagen. Die königstreuen Songhai zogen sich hinter dem Niger zurück und leisteten den Marokkanern von Dendi aus einen Jahrzehnte langen erbittertem Widerstand. Doch vergeblich, gegen die Feuerkraft der Marokkaner war mit den lokalen Waffen nicht anzukommen.
Judar Pascha machte Timbuktu zu seinem Amtssitz und etablierte hier auch einen Schattenkönig der Askiya. Im Anschluss an seinen militärischen Erfolg und das viele erbeutete Gold, das Karawanen nach Marrakesch brachten, erhielt Ahmad al-Mansur den Ehrentitel al-dhahabi, der "Goldene".
III. Die Soninke
Volk von Infantrie und Mönchen
Zivilisationsboni/ Zivilisationseinschränkungen
- Infantrie und Schützenlinie erhalten +5 LP.
- Speerkämpferlinie erhält +1 RW
- Bergarbeiter sammeln +15% Gold
- Die Soninke können keine schwere Kavallerie erschaffen.
Sondertechnologien
- Sklavenquartiere (+10 Population auf das Populationslimit für Iklane).
- Islamische Vorherrschaft (ab Ritterzeit: Ermöglicht das Erschaffen der Kamelreiterlinie).
Sondereinheiten
- Iklan (Dunkle Zeit. Speerwerfer ohne Mindestreichweite der nicht zur Population hinzugerechnet wird allerdings auf maximal 20 Einheiten begrenzt ist ).
- Tuareg (Söldner, ab Ritterzeit).
Die Soninke gehören der Mandé-Gruppe an und gelten als die Begründer des alten Reiches von Gana, das seinen Höhepunkt zwischen dem 7. und dem 10. Jahrhundert hatte. In seiner Glanzzeit schloss Gana in seinem Territorium den ganzen Südosten Mauretaniens ein und reichte bis nach Tagant. Gana erreichte seinen Höhepunkt im 9. und 10. Jahrhundert mit der Ausweitung seiner Herrschaft auf Sanhadja. Dieses große zentralisierte Königreich kontrollierte den trans-saharischen Austausch von Gold, Elfenbein und Salz.
1076 mussten die Soninke gegen die berberischen Mauren Sanhajas (Almoraviden) die Waffen strecken. Erst dann verbreitete sich der Islam in diesem bislang von Naturreligionen bestimmten, aus islamischer Sicht heidnisch gebliebenen Königreich. Die Einnahme von Koumbi Saleh markierte das Ende der Hegemonie Ganas, obwohl das Königreich noch weitere 125 Jahre bestand.
Während Gana langsam unter der Herrschaft der Almoraviden unterging, waren die späteren Mali noch ein tributpflichtiger Staat. Als der Stamm der Soninke 1203 in Gana die Macht wieder erlangte, dauerte es nicht lange, bis ein großer Führer aus dem Königreich Mali auftauchte: Sundiata Keita. Die Soninke wurden im Jahre 1225 in der Schlacht von Kirina besiegt und Gana wurde ein abhängiger Teilstaat Malis. Niami wurde die Hauptstadt Malis, das sich nach Westen bis nach Gambia ausdehnte. Unter den Nachfolgern von Sundiata war Mansa Musa der berühmteste, der im Jahre 1307 auf den Thron stieg. Seine Wallfahrt nach Mekka über Oualata mit 500 Sklaven weckte die Aufmerksamkeit der arabischen und auch westeuropäischen Welt. Sundiata und seine Nachfolger übernahmen die Rolle Ganas im Karawanenhandel, in der Verwaltung und der Tributsammlung der ausgedehnten Territorien des Sudans und der Sahelzone.
IV. Die Bantu
Unberittenes Volk von Händlern
Zivilisationsboni/ Zivilisationseinschränkungen
- Doppelter Grundwert auf Goldgewinne aus dem Landhandel
- Populationslimit +35%
- Halbierte Kosten auf Häfen und zivile Schiffe
- Tsonga erhalten nach der Entwicklung der Feudalzeit zusätzlich einen AK Bonus von +3 gegen Einheiten und +5 gegen Gebäude und Wehranlagen.
- Die Bantu können keine Kavallerie erschaffen.
- Die Bantu können keine Belagerungswaffen erschaffen, Ersatz bildet der mauerbrechende Tsonga Krieger.
- Zusätzlich zur Kriegsdau-Linie erhalten die Bantu ein Kriegskanu, das Anstelle des Skorpionbolzens eine Salve aus Speeren verschießt. Die Größe der Speersalve richtet sich nach der Anzahl der im Kriegskanu einquartierten Militäreinheiten.
- Bergarbeiter sammeln 30% mehr Gold.
Sondertechnologien
- Assagai: Zulu erhalten +5 AK.
- NiGolo: Alle Infanterie Einheiten erhalten +5 LP und +5/+0 RK.
- Speerschleuder: Speerwerferlinie erhält +2 AK und +20% Reichweite.
- Portugiesische Gesandtschaft (Ermöglicht das Anwerben von Arkebusieren und das Erschaffen von Missionaren).
- Transkontinentaler Handel. Der Gewinn aus dem Seehandel wird um 15% gesteigert.
- Piraterie. Die Bantu erhalten für jedes zerstörte Handelsschiff Gold
Sondereinheiten
- Tsonga (Dunkle Zeit: Günstige Mauerbrechende Infantrie mit hoher AK gegenüber Gebäuden und schneller Produktionsrate).
- Zulu (Feudal Zeit: Speerkämpfer mit hoher RK gegenüber Schützenlinie und einer RW von +1).
- Ngombe (Feudal Zeit: Messerwerfer mit kurzer Reichweite allerdings hoher, Rüstungsbrechender AK).
Die Bantu sind eine Ethnie die sich aus ca. 400 (!) afrikanischen Stämmen zusammensetzt und das gesamte südliche Afrika verbreitet sind. Ursprünglich stammen die Bantu vermutlich aus dem Kameruner Hochland und Südosten Nigerias. Um 2000 v.Chr. begannen die Bantu ihr Territorium in die Regenwälder von Zentralafrika auszudehnen.Überall, wo sie hinzogen, vermischten sie sich mit den bisher dort lebenden Gruppen und bildeten neue Gesellschaften. Etwa 1000 v.Chr. war zwischen dem Tschadsee und den großen Seen Ostafrikas die Eisengewinnung entwickelt worden. Als die Bantu diese Technik übernahmen, hatte ihr Siedlungsgebiet schon eine beträchtliche Ausdehnung. Vermutlich etwa gleichzeitig verbreiteten sich unter ihnen weitere wichtige Kulturtechniken: Anbau von Getreide, Anbau von Bananen und Viehzucht.
Der Übergang von der frühen Eisenzeit (wenig Viehzucht, geringe soziale Differenzierung) zur späten Eisenzeit (Ackerbau und bedeutende Viehzucht, starke soziale Differenzierung, Reichsbildungen), lange Zeit als erneute Wanderungsbewegung gedeutet, wird in den letzten Jahren zunehmend als Kulturentwicklung ohne wesentliche Wanderung aufgefasst.
Ausgespart von der Bantubesiedlung vor dem 17. Jahrhundert waren die Gebiete des heutigen Namibia und der Kapprovinz. Als Jan van Riebeeck um 1652 am Kap der Guten Hoffnung an Land ging und Kapstadt gründete, traf er dort keine Bantu an, da deren Siedlungsgebiet erst 700 km nordöstlich seiner neuen Kolonie begann. Nachbarn der ersten europäischen Siedler waren San und Khoi Khoi. Durch den Zustrom weiterer Siedler, deren Nachfahren heute als Afrikaaner (auch: Buren) bezeichnet werden, breitete sich die Kapkolonie langsam aus, und die Khoi Khoi gerieten zunehmend in ein Abhängigkeitsverhältnis zu den Buren. Erst um etwa 1770 stießen die Buren auf die Bantu. Erstmals 1795, endgültig 1806, kam die Kapkolonie unter britische Herrschaft.
Wo es Häuptlingen oder Häuptlingsdynastien gelang, Macht über mehrere Volksgruppen zu gewinnen, wird von Reichen gesprochen. Die Herrscher trugen dann auch klangvolle Titel. Manche dieser Reiche bestanden mehrere Jahrhunderte wie z. B. das Kongoreich (umfasste den Nordwesten des heutigen Angola und angrenzende Teile der Demokratischen Republik Kongo und der Republik Kongo). Neben dem Kongoreich gab es noch weitere, einflussreiche Bantu-Reiche in der Region der Kongo Mündung wie das Königreich Ndongo, Ngoyo, Loango oder Kakongo.
Weiter südlich gründeten die Bantu das Munhumutapa-Reich von dem bereits arabische Quellen aus dem 10. Jahrhundert berichten. Der Ort begann als lokales Zentrum für Viehhaltung und Ackerbau und führte ab einer gewissen Zeit zur Entwicklung einer komplexen Gesellschaft mit einer reichen Oberschicht und produzierenden Bauern und Nomaden darunter. Die Stadt selber soll in ihrer Blütezeit 10.000 bis 18.000 Einwohner gehabt haben. Aus dieser Zeit gibt es noch weitere Orte mit großen Steinbauten und eine große Zahl kleinerer Funde aus derselben Kultur. Nachgewiesen sind Handelsbeziehungen in den arabischen Raum, sowie nach Indien und China. Exportiert wurden vor allem Gold und Elfenbein, importiert unter anderem Porzellan und Baumwollstoffe. Dieser Handel dürfte wesentlich zum Wohlstand beigetragen haben. Ein großer Teil dieses Handels lief über schriftunkundige Zwischenhändler, Swahili und Malaien. Beim Eintreffen der Portugiesen in der Region um 1500 gab es zwei Machtzentren, den Mutapastaat im Norden, den die Portugiesen regelmäßig besuchten und den Torwa-Staat mit dem Zentrum Khami im Südosten, in dem lange Zeit der Einfluss islamischer Händler überwog. Um 1600 kam es im Torwastaat zu einem Bürgerkrieg, in dessen Verlauf einer der Herrscher die islamischen Händler vertrieb oder gar umbrachte. Um 1650 wurde der Torwa-Staat von dem Shonastamm Rozwi um den Changamireklan übernommen. Das Zentrum des Staates lag da schon etwa 80 km östlich von Khami in Danangombe, heute Dhlodhlo genannt. Khami und Danangombe sind ebenfalls große steinerne Gemäuer. Von besonderer Bedeutung im Mutapastaat war der Handelsplatz Massapa. Außerdem entstanden in diesem Staat bis Mitte des 18. Jahrhunderts mehrere kleinere Befestigungsanlagen, überwiegend aus Stein. In der Zeit intensiver portugiesischer Einwirkung zerfiel der Staat in Teilreiche. Der politische Zustand hielt sich so bis um 1830.
Auch die Königreiche Ruanda und Burundi sowie Buganda in Ostafrika wurden von den Bantu gegründet.
Ähnlich wie die Italienische Stadtstaaten gründeten die Bantu ebenfals eine kosmopolitische, aus einer Vielzahl von Städten zusammengesetzte Gesellschaft, deren Handelsaktivitäten die gesamte Küste Ostafrikas jahrhundertelang prägten. Sie nutzten Daus, kleine Boote, mit denen sie Wasserstraßen in den Monsunzeiten nutzten, um transkontinentalen Handel zu betreiben. Durch sie gelangten asiatischer Reis, die Kokosnuss, Bananen, Hirse, das Haushuhn und Ziegen nach Afrika. Mombasa, Malinidi, Lamu, Sansibar oder Bagamoyo zeugen noch heute von dieser Vergangenheit. Dabei standen die Stadtstaaten in ständiger Konkurrenz. Sie fungierten einerseits als Zwischenhändler für Waren aus dem afrikanischen Binnenland wie Gold, Schildpatt und Bergkristall, ganz besonders für Elfenbein und Sklaven. Andererseits waren sie fest in den internationalen Handel auf dem Indischen Ozean bis in den Mittelmeerraum hinein eingebunden. Die Impulse aus dem Handel förderten die lokale Wirtschaft. So war Mogadischu für die Herstellung von wertvollen Baumwollstoffen berühmt, Schiffswerften entstanden in vielen Städten, Sansibar und Kilwa unterhielten Münzprägestätten. Daneben betrieben die Bantu Gartenbau, Getreideplantagen, Viehhaltung, einige Goldminen und verschiedene Handwerke.
Aktuelle Änderungen in farbiger Schrift:
grün = derzeit gültig.
rot = noch fraglich/ unsicher.
Hier wird nur das Thema der geplanten Völkererweiterung AoE2_X3 bearbeitet.
THEMENLEAD: ENTDECKER
EINLEITUNG: DIE NEUEN VÖLKER
Beim Arena AddOn kommen vier afrikanische Völker hinzu, die Äthiopier, die Songhai, die Soninke und die Bantu. Grundsätzliche Unterschiede zwischen den Afrikanischen Völkern und den bereits in Age of Empires II bestehenden Völkern sind folgende Aspekte:
Generelle Boni/ Einschränkungen:
- Die Afrikanischen Völker erhalten einen Populationsbonus von +25% auf die maximale Population.
- Die Afrikanischen Völker beginnen ihre Religionslinie bereits in der dunklen Zeit mit Tempel/Schrein und Schamane.
- Goldabbau Upgrades frei.
- Die Afrikanischen Völker können zwar Palisadenwälle sowie Mauern bauen, Mauer Technologien (Ausnahme: Weiterentwicklung des Walls zu befestigter Wall!) entfallen allerdings.
- Reguläre Schießpulvertechnologien und –einheiten entfallen mit Ausnahme von Söldnern.
Landeinheiten:
- Afrikanische Infanterie Einheiten bewegen sich schneller.
- Afrikanische Speerkämpferlinie erhält +2 AK gegen Kavallerie und +3 RK gegen Infanterie auf die Grundwerte der regulären Speerkämpferlinie. Alle folgenden Techs haben die erhöhten Werte als Basis.
- Den Marktkarren ersetzt bei den Afrikanern der Karawanenreiter. Dieser ist schneller und günstiger.
- Leichte Kavallerie frei
Maritime Einheiten:
- Anstelle der Handelskogge erhalten die Afrikanischen Völker ab der Feudalzeit die Dau. Die Dau hat einerseits eine geringere Kapazität (-5%), andererseits ist sie deutlich schneller als die Handelskogge (+30%).
- Die Afrikanischen Dorfbewohner haben einen hohen Bonus auf die Jagd, das Beerensammeln und das Schlachten von Tieren. Ihre Felderwirtschaft ist dafür nicht so ergonomisch wie die anderer Völker.
- Als Kriegsschiff erhalten die Afrikaner die Kriegsdau, die Skorpionbolzen verschießt und zur Großen Kriegsdau weiterentwickelt werden kann, die eine Salve von 3 Skorpionbolzen verschießt.
DIE AFRIKANISCHEN VÖLKER IM EINZELNEN
I. Die Äthiopier
Defensives Volk von Mönchen
Zivilisationsboni/ Zivilisationseinschränkungen
- Gebäude und Wehranlagen erhalten +15% LP.
- Mönche erhalten +15% LP und haben eine höhere Reichweite für Heilung und Bekehrung.
- Alle Gebäude erhalten +1 Sichtweite.
- Die Äthiopier können, anders als die anderen Afrikanischen Völker, keine Schreine/ Tempel und somit keine Schamane entwickeln, sondern beginnen ihre Religionslinie wie die anderen bereits vorhandenen Zivilisationen.
Sondertechnologien
- Handelskolonien (+50% auf Goldgewinne aus Seehandel).
- Salomonisches Erbe (ab Ritterzeit: Ermöglicht das Anwerben von makkabäischen Hilfstruppen.
Sondereinheiten
- Shotel Kämpfer (Dunkle Zeit).
- Mursi Bogenschütze (Ritterzeit).
- Makkabäische Hilfstruppen (Söldner, ab Ritterzeit).
- Zudem erhalten die Äthiopier als einziges Afrikanisches Volk neben der Kriegsdaulinie auch die reguläre Galeerenlinie als maritime Militäreinheiten
Äthiopien ist der älteste unabhängige, heute noch bestehende Staat Afrikas und einer der ältesten der Welt. Das Alte Testament berichtet, wie die Königin von Saba die Stadt Jerusalem bereiste. Nach äthiopischer Überlieferung gründete Menelik I., angeblich Sohn von König Salomon und der Königin von Saba, das Äthiopische Reich. Gemäß der Apostelgeschichte der Bibel, Kapitel 8 Vers 26?39, wurde der damalige Schatzmeister der "äthiopischen" Königin der erste "äthiopische" Christ. Über den Ursprung der Kirche im heutigen Äthiopien berichtet der lateinische Geschichtsschreiber Rufinus von Aquileia: Die Brüder Frumentius und Aidesios wurden auf ihrer Heimreise nach Tyrus an der Küste des Roten Meeres überfallen und an den Hof des Königs von Aksum verkauft. Dank ihrer griechischen Bildung seien sie zu Erziehern der Prinzen aufgestiegen und hätten der Königsfamilie ihren christlichen Glauben vermittelt. Frumentius sei später zum Bischof von Alexandria, Athanasius, gereist und sei von ihm zum Bischof von Aksum geweiht worden. Der Übertritt des Königs Ezana zum Christentum ist durch Münzfunde archäologisch belegt. Unter Ezana wird das Christentum Staatsreligion. Das Reich von Axum, von Semiten begründet, gewinnt die Vorherrschaft über Südarabien. Mit der Ausdehnung des Islam im 7. Jahrhundert wird die äthiopische Christenheit weitgehend vom Einfluss der Weltkirche isoliert, behält jedoch durch ihre aus Ägypten entsandten Metropoliten Kontakt mit der koptischen Kirche.
Nach dem Rückzug ins äthiopische Hochland entstand im 12. Jahrhundert das Königreich Shoa unter der Vorherrschaft der Amharen (Restaurierung der Solomonischen Dynastie).
Äthiopien hatte bereits unter Kaiser David I. (1382-1411) Kontakt zu Europa, wenn auch die Reisen durch das muslimische Ägypten schwer waren. Es kam zum Gedankenaustausch mit den italienischen Handelsstädten, vor allem mit Venedig. Während der Herrschaft von Zara-Jakob (1434-1468) reiste eine äthiopische Delegation auf Wunsch von Papst Eugen IV. sogar zum Konzil von Florenz. Der Wunsch der Europäer mit den Äthiopiern gemeinsam gegen den Islam vorzugehen stieß dort jedoch auf wenig Gegenliebe. Äthiopien sah sich der muslimischen Streitmacht nicht gewachsen. 1493 erreichte der Portugiese Pedro de Covilhão den Hof des Negus. Er sollte für ein portugiesisch-äthiopisches Bündnis werben, da Portugal zu dieser Zeit begann seine Herrschaft im Indischen Ozean aufzubauen. Covilhão wurde zwar ehrenvoll behandelt und Naod und David III. schenkten ihm Ländereien, aber sie hielten an der Tradition fest, dass kein Fremder das Land wieder verlassen durfte. Immerhin konnte Covilhão den Negus überreden, den Armenier Matthäus 1509 als Gesandten nach Lissabon zu entsenden. Erst 1520 wurde mit Rodrigo de Limas eine portugiesische Delegation an den Hof von Ankober entsandt, die angeblich Covilhão dort in bester Gesundheit und mit einer äthiopischen Adligen verheiratet antraf. 1543 unterstützten portugiesische Hilfstruppen unter dem Sohn von Vasco da Gama, Cristovão da Gama, die Äthiopier auf Hilferuf des Negus gegen Truppen Ahmed Graññ's, denen sie eine vernichtende Niederlage beibrachten. Der Versuch einer Bekehrung des gesamten Landes zum katholischen Glauben scheitert jedoch, da sich äthiopische Kleriker und Adlige gegen den bereits bekehrten Kaiser auflehnen, diesem die Herrschaft entreißen und die missionierenden Jesuiten für mehrere Jahrhunderte des Landes verweisen.
II. Die Songhai
Berittenes Volk
Zivilisationsboni/ Zivilisationseinschränkungen
- Die Kavalerie der Songhai erhält einen Boni von 10 LP und einen AK Boni von 5. Außerdem verkürzt sich die Ausbildungszeit der Kavallerie um 20%.
- Häuser unterstützen 10 Einheiten.
- Bergarbeiter sammeln 15% mehr Gold.
Sondereinheiten
- Mandekalu (Ritterzeit).
Sondertechnologien
- Raub (Mandekalu erhalten für jedes zerstörte Wirtschaftsgebäude Gold).
Bevor die Songhai ihre Vormachtstellung innehatten, wurde das Gebiet von dem Malireich beherrscht, dessen Zentrum in Niami am oberen Lauf des Niger lag. Mali erreichte damals seine größte Ausdehnung, da es den westafrikanischen Goldhandel kontrollierte. In Gao, der Hauptstadt des Teilreiches, herrschte die Dynastie der Za. Sie hatte die Unterstützung der Keitadynasite Malis erbeten, um sich ihrer inneren Widersacher, der Sonni, zu erwehren. Aus Protest gegen diese Hinwendung zu den Keita zogen sich die Sonni nach Kukiya 150 Km stromabwärts von Gao zurück. Im frühen 15. Jahrhundert lag das Malireich im Zerfall.
Angesichts der Schwäche der Keita organisierten die Sonni zu Beginn des 15. Jahrhunderts in Kukiya den Widerstand gegen die Za und die Maliherrschaft. Ihre wichtigsten Verbündeten waren die Songhai, die durch die Machtübernahme der Za am Nigerbogen nach Osten abgedrängt worden waren. In dieser turbulenten Umbruchsphase zogen die Sonni mit ihren Reiterkriegern der Songhai nach Gao, vertrieben dort die Za aus ihrer Machtposition und erreichten schließlich Timbuktu. Im Westen wurde die Handelsstadt Djenné in das Reich eingegliedert und im Osten das Königreich Kebbi. Die Songhai herrschten über weite Teile der Sahelzone bis Ende des 16. Jahrhunderts und kontrollierten über die Hauptstützpunkte des Transsaharahandels (Djenne und Timbuktu) den Handel in Afrika.
Als 1584 ein marokkanisches Expeditionskorps bis nach Waddan (1.100 km westlich von Timbuktu) vorgedrungen war, wusste man in Gao von der Gefahr, die von Marokko ausging. Ein wichtiger Streitpunkt zwischen den beiden Reichen waren die Salinen von Teghaza, die die Saadier Marokkos 1556 unter ihre Herrschaft gebracht hatten. Ahmad al-Mansur organisierte ein Expeditionskorps von 5000 Soldaten und stellte es 1590 unter das Kommando des spanischen Renegaten Judar Pascha. Die meisten Soldaten des Korps waren mit Feuerwaffen bewaffnete Europäer, ehemalige Kriegsgefangene, die in marokkanische Dienste getreten waren. Die kleine aber schlagkräftige Armee traf 50 Km nördlich von Gao bei Tondibi auf das Songhai-Heer von 50.000 Mann. Trotz des ermattenden Fußmar'sches durch die Wüste, gelang es Judar Pascha dank seiner Feuerwaffen, das Songhai-Heer nach kurzem Widerstand zu besiegen und in die Flucht zu schlagen. Die königstreuen Songhai zogen sich hinter dem Niger zurück und leisteten den Marokkanern von Dendi aus einen Jahrzehnte langen erbittertem Widerstand. Doch vergeblich, gegen die Feuerkraft der Marokkaner war mit den lokalen Waffen nicht anzukommen.
Judar Pascha machte Timbuktu zu seinem Amtssitz und etablierte hier auch einen Schattenkönig der Askiya. Im Anschluss an seinen militärischen Erfolg und das viele erbeutete Gold, das Karawanen nach Marrakesch brachten, erhielt Ahmad al-Mansur den Ehrentitel al-dhahabi, der "Goldene".
III. Die Soninke
Volk von Infantrie und Mönchen
Zivilisationsboni/ Zivilisationseinschränkungen
- Infantrie und Schützenlinie erhalten +5 LP.
- Speerkämpferlinie erhält +1 RW
- Bergarbeiter sammeln +15% Gold
- Die Soninke können keine schwere Kavallerie erschaffen.
Sondertechnologien
- Sklavenquartiere (+10 Population auf das Populationslimit für Iklane).
- Islamische Vorherrschaft (ab Ritterzeit: Ermöglicht das Erschaffen der Kamelreiterlinie).
Sondereinheiten
- Iklan (Dunkle Zeit. Speerwerfer ohne Mindestreichweite der nicht zur Population hinzugerechnet wird allerdings auf maximal 20 Einheiten begrenzt ist ).
- Tuareg (Söldner, ab Ritterzeit).
Die Soninke gehören der Mandé-Gruppe an und gelten als die Begründer des alten Reiches von Gana, das seinen Höhepunkt zwischen dem 7. und dem 10. Jahrhundert hatte. In seiner Glanzzeit schloss Gana in seinem Territorium den ganzen Südosten Mauretaniens ein und reichte bis nach Tagant. Gana erreichte seinen Höhepunkt im 9. und 10. Jahrhundert mit der Ausweitung seiner Herrschaft auf Sanhadja. Dieses große zentralisierte Königreich kontrollierte den trans-saharischen Austausch von Gold, Elfenbein und Salz.
1076 mussten die Soninke gegen die berberischen Mauren Sanhajas (Almoraviden) die Waffen strecken. Erst dann verbreitete sich der Islam in diesem bislang von Naturreligionen bestimmten, aus islamischer Sicht heidnisch gebliebenen Königreich. Die Einnahme von Koumbi Saleh markierte das Ende der Hegemonie Ganas, obwohl das Königreich noch weitere 125 Jahre bestand.
Während Gana langsam unter der Herrschaft der Almoraviden unterging, waren die späteren Mali noch ein tributpflichtiger Staat. Als der Stamm der Soninke 1203 in Gana die Macht wieder erlangte, dauerte es nicht lange, bis ein großer Führer aus dem Königreich Mali auftauchte: Sundiata Keita. Die Soninke wurden im Jahre 1225 in der Schlacht von Kirina besiegt und Gana wurde ein abhängiger Teilstaat Malis. Niami wurde die Hauptstadt Malis, das sich nach Westen bis nach Gambia ausdehnte. Unter den Nachfolgern von Sundiata war Mansa Musa der berühmteste, der im Jahre 1307 auf den Thron stieg. Seine Wallfahrt nach Mekka über Oualata mit 500 Sklaven weckte die Aufmerksamkeit der arabischen und auch westeuropäischen Welt. Sundiata und seine Nachfolger übernahmen die Rolle Ganas im Karawanenhandel, in der Verwaltung und der Tributsammlung der ausgedehnten Territorien des Sudans und der Sahelzone.
IV. Die Bantu
Unberittenes Volk von Händlern
Zivilisationsboni/ Zivilisationseinschränkungen
- Doppelter Grundwert auf Goldgewinne aus dem Landhandel
- Populationslimit +35%
- Halbierte Kosten auf Häfen und zivile Schiffe
- Tsonga erhalten nach der Entwicklung der Feudalzeit zusätzlich einen AK Bonus von +3 gegen Einheiten und +5 gegen Gebäude und Wehranlagen.
- Die Bantu können keine Kavallerie erschaffen.
- Die Bantu können keine Belagerungswaffen erschaffen, Ersatz bildet der mauerbrechende Tsonga Krieger.
- Zusätzlich zur Kriegsdau-Linie erhalten die Bantu ein Kriegskanu, das Anstelle des Skorpionbolzens eine Salve aus Speeren verschießt. Die Größe der Speersalve richtet sich nach der Anzahl der im Kriegskanu einquartierten Militäreinheiten.
- Bergarbeiter sammeln 30% mehr Gold.
Sondertechnologien
- Assagai: Zulu erhalten +5 AK.
- NiGolo: Alle Infanterie Einheiten erhalten +5 LP und +5/+0 RK.
- Speerschleuder: Speerwerferlinie erhält +2 AK und +20% Reichweite.
- Portugiesische Gesandtschaft (Ermöglicht das Anwerben von Arkebusieren und das Erschaffen von Missionaren).
- Transkontinentaler Handel. Der Gewinn aus dem Seehandel wird um 15% gesteigert.
- Piraterie. Die Bantu erhalten für jedes zerstörte Handelsschiff Gold
Sondereinheiten
- Tsonga (Dunkle Zeit: Günstige Mauerbrechende Infantrie mit hoher AK gegenüber Gebäuden und schneller Produktionsrate).
- Zulu (Feudal Zeit: Speerkämpfer mit hoher RK gegenüber Schützenlinie und einer RW von +1).
- Ngombe (Feudal Zeit: Messerwerfer mit kurzer Reichweite allerdings hoher, Rüstungsbrechender AK).
Die Bantu sind eine Ethnie die sich aus ca. 400 (!) afrikanischen Stämmen zusammensetzt und das gesamte südliche Afrika verbreitet sind. Ursprünglich stammen die Bantu vermutlich aus dem Kameruner Hochland und Südosten Nigerias. Um 2000 v.Chr. begannen die Bantu ihr Territorium in die Regenwälder von Zentralafrika auszudehnen.Überall, wo sie hinzogen, vermischten sie sich mit den bisher dort lebenden Gruppen und bildeten neue Gesellschaften. Etwa 1000 v.Chr. war zwischen dem Tschadsee und den großen Seen Ostafrikas die Eisengewinnung entwickelt worden. Als die Bantu diese Technik übernahmen, hatte ihr Siedlungsgebiet schon eine beträchtliche Ausdehnung. Vermutlich etwa gleichzeitig verbreiteten sich unter ihnen weitere wichtige Kulturtechniken: Anbau von Getreide, Anbau von Bananen und Viehzucht.
Der Übergang von der frühen Eisenzeit (wenig Viehzucht, geringe soziale Differenzierung) zur späten Eisenzeit (Ackerbau und bedeutende Viehzucht, starke soziale Differenzierung, Reichsbildungen), lange Zeit als erneute Wanderungsbewegung gedeutet, wird in den letzten Jahren zunehmend als Kulturentwicklung ohne wesentliche Wanderung aufgefasst.
Ausgespart von der Bantubesiedlung vor dem 17. Jahrhundert waren die Gebiete des heutigen Namibia und der Kapprovinz. Als Jan van Riebeeck um 1652 am Kap der Guten Hoffnung an Land ging und Kapstadt gründete, traf er dort keine Bantu an, da deren Siedlungsgebiet erst 700 km nordöstlich seiner neuen Kolonie begann. Nachbarn der ersten europäischen Siedler waren San und Khoi Khoi. Durch den Zustrom weiterer Siedler, deren Nachfahren heute als Afrikaaner (auch: Buren) bezeichnet werden, breitete sich die Kapkolonie langsam aus, und die Khoi Khoi gerieten zunehmend in ein Abhängigkeitsverhältnis zu den Buren. Erst um etwa 1770 stießen die Buren auf die Bantu. Erstmals 1795, endgültig 1806, kam die Kapkolonie unter britische Herrschaft.
Wo es Häuptlingen oder Häuptlingsdynastien gelang, Macht über mehrere Volksgruppen zu gewinnen, wird von Reichen gesprochen. Die Herrscher trugen dann auch klangvolle Titel. Manche dieser Reiche bestanden mehrere Jahrhunderte wie z. B. das Kongoreich (umfasste den Nordwesten des heutigen Angola und angrenzende Teile der Demokratischen Republik Kongo und der Republik Kongo). Neben dem Kongoreich gab es noch weitere, einflussreiche Bantu-Reiche in der Region der Kongo Mündung wie das Königreich Ndongo, Ngoyo, Loango oder Kakongo.
Weiter südlich gründeten die Bantu das Munhumutapa-Reich von dem bereits arabische Quellen aus dem 10. Jahrhundert berichten. Der Ort begann als lokales Zentrum für Viehhaltung und Ackerbau und führte ab einer gewissen Zeit zur Entwicklung einer komplexen Gesellschaft mit einer reichen Oberschicht und produzierenden Bauern und Nomaden darunter. Die Stadt selber soll in ihrer Blütezeit 10.000 bis 18.000 Einwohner gehabt haben. Aus dieser Zeit gibt es noch weitere Orte mit großen Steinbauten und eine große Zahl kleinerer Funde aus derselben Kultur. Nachgewiesen sind Handelsbeziehungen in den arabischen Raum, sowie nach Indien und China. Exportiert wurden vor allem Gold und Elfenbein, importiert unter anderem Porzellan und Baumwollstoffe. Dieser Handel dürfte wesentlich zum Wohlstand beigetragen haben. Ein großer Teil dieses Handels lief über schriftunkundige Zwischenhändler, Swahili und Malaien. Beim Eintreffen der Portugiesen in der Region um 1500 gab es zwei Machtzentren, den Mutapastaat im Norden, den die Portugiesen regelmäßig besuchten und den Torwa-Staat mit dem Zentrum Khami im Südosten, in dem lange Zeit der Einfluss islamischer Händler überwog. Um 1600 kam es im Torwastaat zu einem Bürgerkrieg, in dessen Verlauf einer der Herrscher die islamischen Händler vertrieb oder gar umbrachte. Um 1650 wurde der Torwa-Staat von dem Shonastamm Rozwi um den Changamireklan übernommen. Das Zentrum des Staates lag da schon etwa 80 km östlich von Khami in Danangombe, heute Dhlodhlo genannt. Khami und Danangombe sind ebenfalls große steinerne Gemäuer. Von besonderer Bedeutung im Mutapastaat war der Handelsplatz Massapa. Außerdem entstanden in diesem Staat bis Mitte des 18. Jahrhunderts mehrere kleinere Befestigungsanlagen, überwiegend aus Stein. In der Zeit intensiver portugiesischer Einwirkung zerfiel der Staat in Teilreiche. Der politische Zustand hielt sich so bis um 1830.
Auch die Königreiche Ruanda und Burundi sowie Buganda in Ostafrika wurden von den Bantu gegründet.
Ähnlich wie die Italienische Stadtstaaten gründeten die Bantu ebenfals eine kosmopolitische, aus einer Vielzahl von Städten zusammengesetzte Gesellschaft, deren Handelsaktivitäten die gesamte Küste Ostafrikas jahrhundertelang prägten. Sie nutzten Daus, kleine Boote, mit denen sie Wasserstraßen in den Monsunzeiten nutzten, um transkontinentalen Handel zu betreiben. Durch sie gelangten asiatischer Reis, die Kokosnuss, Bananen, Hirse, das Haushuhn und Ziegen nach Afrika. Mombasa, Malinidi, Lamu, Sansibar oder Bagamoyo zeugen noch heute von dieser Vergangenheit. Dabei standen die Stadtstaaten in ständiger Konkurrenz. Sie fungierten einerseits als Zwischenhändler für Waren aus dem afrikanischen Binnenland wie Gold, Schildpatt und Bergkristall, ganz besonders für Elfenbein und Sklaven. Andererseits waren sie fest in den internationalen Handel auf dem Indischen Ozean bis in den Mittelmeerraum hinein eingebunden. Die Impulse aus dem Handel förderten die lokale Wirtschaft. So war Mogadischu für die Herstellung von wertvollen Baumwollstoffen berühmt, Schiffswerften entstanden in vielen Städten, Sansibar und Kilwa unterhielten Münzprägestätten. Daneben betrieben die Bantu Gartenbau, Getreideplantagen, Viehhaltung, einige Goldminen und verschiedene Handwerke.