Re: Bewertung älterer Szenarien
Verfasst: Mittwoch 19. März 2008, 15:01
Auf age-community.net wurde ich zu einer interessanten Fragestellung gebracht:
Oft hört man über ältere Szenarien Kommentare über die schwache Qualität und dann im selben Atemzug die Entschuldigung, dass man das früher halt nicht besser hätte machen können.
Stimmt das? Ging es früher nicht besser? Oder hat es andere Gründe?
Vielleicht könnte man hier drüber diskutieren. Die Frage beschäftigt mich eigentlich schon eine Weile, sie hat ja auch gewisse Auswirkungen auf das Bewertungssystem. Dazu später mehr.
Neue Szenarien haben vor allem durch die Zusatzprogramme (GeniEd und AOKTS) mehr Möglichkeiten.
Alle anderen Sachen waren aber schon früher möglich - zumindest theoretisch. Nehmen wir das Beispiel des "Invisible Tile" von Berserker_Jerker (256 Objekte auf ein Feld und es wird unsichtbar). Das war ja schon immer machbar, wurde nur erst später entdeckt. Jetzt ist die Frage, ob aMa in Sachsenaufstand diesen Trick hätte verwenden können. Er war möglich, ihm aber unbekannt.
Sollte man das Szenario jetzt (also aus heutiger Sicht) schlechter bewerten, weil er den Trick nicht benutzt hat (wir gehen natürlich davon aus, dass er den Trick hätte gebrauchen können)?
Vielleicht könnte man ihm auch vorwerfen, dass er Tricks, die erst durch GeniEd möglich sind, nicht genutzt hat. Vielleicht kann aMa ja C++ und hätte sich ein entsprechendes Programm schreiben können und data editing betreiben können, um die Qualität seines Szenarios zu steigern.
Wo zieht man da die Grenze? Welche Tricks kann man aus heutiger Sicht bei alten Szenarien schon voraussetzen?
Wenn man nur die bereits bekannten Tricks voraussetzt, tut man jenen Designern Unrecht, die in ihren Szenarien neue Tricks eingebaut haben, wie zB Ingo in Hülle und Fülle.
Um mal auf das Bewertungssystem einzugehen:
Man könnte von einer "Inflation" der Punkte sprechen. Nehmen wir zwei Beispiele: Geächtet III (2001) hat 46 Punkte, ebenso Halfdan (2005). Die beiden sind also gleich bewertet, das eine ist jedoch ca. 4 Jahre älter. Haben sie auch die gleiche Qualität?
Ich behaupte, dass für Halfdan bei der Bewertung deutlich härtere Maßstäbe angelegt wurden. Halfdan musste mehr für seine Punkte "kämpfen". Gewisse Features waren eine Selbstverständlichkeit und gaben nicht so viele Punkte wie ähnliche Sachen bei Geächtet.
Bei Halfdan wurde das Invisible Tile benutzt. Ich behaupte jetzt einfach, dass das die Qualität gesteigert hat (wenn auch nicht viel, aber zumindest ein bisschen). Dennoch war der Trick ja nur "geklaut", hat also auf den Bewerter vermutlich nicht positiv gewirkt.
Man könnte die Sache auch anders betrachten. Wie würde ein heutiger Bewerter Geächtet bewerten, wenn er dabei außer Acht lassen würde, dass bestimmte Tricks (wie zB Invisible Tile) 2001 unbekannt waren. Wie oben erwähnt, war der Trick machbar. Sollte er dann nicht auch in die Bewertung einfließen? In diesem Fall natürlich negativ, da er nicht benutzt wurde.
Im Grunde wäre meiner Meinung nach eine Neugestaltung des Bewertungssystems nötig, die dem "Zeitwert" des Szenarios Rechnung trägt (mein Wirtschaftsstudium macht sich gerade bemerkbar )
An dieser Stelle höre ich mal auf, damit anderen vllt ihre Gedanken äußern können. Würde mich sehr freuen.
Oft hört man über ältere Szenarien Kommentare über die schwache Qualität und dann im selben Atemzug die Entschuldigung, dass man das früher halt nicht besser hätte machen können.
Stimmt das? Ging es früher nicht besser? Oder hat es andere Gründe?
Vielleicht könnte man hier drüber diskutieren. Die Frage beschäftigt mich eigentlich schon eine Weile, sie hat ja auch gewisse Auswirkungen auf das Bewertungssystem. Dazu später mehr.
Neue Szenarien haben vor allem durch die Zusatzprogramme (GeniEd und AOKTS) mehr Möglichkeiten.
Alle anderen Sachen waren aber schon früher möglich - zumindest theoretisch. Nehmen wir das Beispiel des "Invisible Tile" von Berserker_Jerker (256 Objekte auf ein Feld und es wird unsichtbar). Das war ja schon immer machbar, wurde nur erst später entdeckt. Jetzt ist die Frage, ob aMa in Sachsenaufstand diesen Trick hätte verwenden können. Er war möglich, ihm aber unbekannt.
Sollte man das Szenario jetzt (also aus heutiger Sicht) schlechter bewerten, weil er den Trick nicht benutzt hat (wir gehen natürlich davon aus, dass er den Trick hätte gebrauchen können)?
Vielleicht könnte man ihm auch vorwerfen, dass er Tricks, die erst durch GeniEd möglich sind, nicht genutzt hat. Vielleicht kann aMa ja C++ und hätte sich ein entsprechendes Programm schreiben können und data editing betreiben können, um die Qualität seines Szenarios zu steigern.
Wo zieht man da die Grenze? Welche Tricks kann man aus heutiger Sicht bei alten Szenarien schon voraussetzen?
Wenn man nur die bereits bekannten Tricks voraussetzt, tut man jenen Designern Unrecht, die in ihren Szenarien neue Tricks eingebaut haben, wie zB Ingo in Hülle und Fülle.
Um mal auf das Bewertungssystem einzugehen:
Man könnte von einer "Inflation" der Punkte sprechen. Nehmen wir zwei Beispiele: Geächtet III (2001) hat 46 Punkte, ebenso Halfdan (2005). Die beiden sind also gleich bewertet, das eine ist jedoch ca. 4 Jahre älter. Haben sie auch die gleiche Qualität?
Ich behaupte, dass für Halfdan bei der Bewertung deutlich härtere Maßstäbe angelegt wurden. Halfdan musste mehr für seine Punkte "kämpfen". Gewisse Features waren eine Selbstverständlichkeit und gaben nicht so viele Punkte wie ähnliche Sachen bei Geächtet.
Bei Halfdan wurde das Invisible Tile benutzt. Ich behaupte jetzt einfach, dass das die Qualität gesteigert hat (wenn auch nicht viel, aber zumindest ein bisschen). Dennoch war der Trick ja nur "geklaut", hat also auf den Bewerter vermutlich nicht positiv gewirkt.
Man könnte die Sache auch anders betrachten. Wie würde ein heutiger Bewerter Geächtet bewerten, wenn er dabei außer Acht lassen würde, dass bestimmte Tricks (wie zB Invisible Tile) 2001 unbekannt waren. Wie oben erwähnt, war der Trick machbar. Sollte er dann nicht auch in die Bewertung einfließen? In diesem Fall natürlich negativ, da er nicht benutzt wurde.
Im Grunde wäre meiner Meinung nach eine Neugestaltung des Bewertungssystems nötig, die dem "Zeitwert" des Szenarios Rechnung trägt (mein Wirtschaftsstudium macht sich gerade bemerkbar )
An dieser Stelle höre ich mal auf, damit anderen vllt ihre Gedanken äußern können. Würde mich sehr freuen.